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Grabsteinfragment mit hebräischen Schriftzeichen

m34700:
Grabsteinfragment mit hebräischen Schriftzeichen...
Das Grabsteinfragment, das 1939 zum Vorschein kam, trägt das Todesjahr einer unbekannten Person. Die Inschrift ist umstritten. Bei der folgenden Erklärung ist zu beachten: Hebräisch verwendet Buchstaben als Ziffern; bei Jahreszahlen entfallen die Tausender, daher die Formel ק"לפ) Lapak) ‹der kleinen Zählung›. Unbestritten sind die Ziffern 'ד'ס› 64 ‹und die Formel [ק["לפ. Ist aber das ת eine Ziffer (‹400›) oder ein Buchstabe (Taw/‹t›)? Ist ת ein Buchstabe, gehört er zum Wort שנת) Schenat) ‹Jahr› und die Jahreszahl wäre [50]64 respektive 1303/04 unsere Zeitrechnung. Dagegen spricht das Fehlen eines Zwischenraums zwischen ת) Taw) und ס) Samech), wie er sichtbar ist vor [ק["לפ. Ist ת eine Ziffer, gehört sie zur Jahreszahl 864,]4] [ת']ת'ס'ד', was 1103/04 entspricht. Sollte die Lektüre korrekt sein, rückt die Basler Gemeinde in die chronologische Nähe der SchUM-Gemeinden, die heute Weltkulturerbe sind. Eine jüdische Gemeinde im Basel des späten 11. Jahrhunderts hätte womöglich den Bau der ersten Basler Stadtmauer mitfinanziert.
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Identifikator:
abb34700
Titel:
Grabsteinfragment mit hebräischen Schriftzeichen
Beschreibung:
Das Grabsteinfragment, das 1939 zum Vorschein kam, trägt das Todesjahr einer unbekannten Person. Die Inschrift ist umstritten. Bei der folgenden Erklärung ist zu beachten: Hebräisch verwendet Buchstaben als Ziffern; bei Jahreszahlen entfallen die Tausender, daher die Formel ק"לפ) Lapak) ‹der kleinen Zählung›. Unbestritten sind die Ziffern 'ד'ס› 64 ‹und die Formel [ק["לפ. Ist aber das ת eine Ziffer (‹400›) oder ein Buchstabe (Taw/‹t›)? Ist ת ein Buchstabe, gehört er zum Wort שנת) Schenat) ‹Jahr› und die Jahreszahl wäre [50]64 respektive 1303/04 unsere Zeitrechnung. Dagegen spricht das Fehlen eines Zwischenraums zwischen ת) Taw) und ס) Samech), wie er sichtbar ist vor [ק["לפ. Ist ת eine Ziffer, gehört sie zur Jahreszahl 864,]4] [ת']ת'ס'ד', was 1103/04 entspricht. Sollte die Lektüre korrekt sein, rückt die Basler Gemeinde in die chronologische Nähe der SchUM-Gemeinden, die heute Weltkulturerbe sind. Eine jüdische Gemeinde im Basel des späten 11. Jahrhunderts hätte womöglich den Bau der ersten Basler Stadtmauer mitfinanziert.
Epoche:
Mittelalter
Gehört zu:
Sieber-Lehmann, Claudius/Schwarz, Peter-Andrew (Hg.): Eine Bischofsstadt zwischen Oberrhein und Jura. 800 – 1273. Basel 2024 (Stadt.Geschichte.Basel).
Quelle
Bevorzugte Zitierung:
Stadt.Geschichte.Basel: Grabsteinfragment mit hebräischen Schriftzeichen. Forschungsdatenplattform Stadt.Geschichte.Basel, <https://forschung.stadtgeschichtebasel.ch/items/abb34700.html>, Stand: 23.03.2025.
Referenzlink:
https://forschung.stadtgeschichtebasel.ch/items/abb34700.html