Zeitachse der Daten

13812022

1381

Der steinerne Sitz ist der einzige mittelalterliche  Bischofsstuhl, der sich in der Schweiz erhalten hat.
1381

1400

Basels Einbürgerungspolitik wurde im Laufe der Frühen Neuzeit immer restriktiver.
Im 18. Jahrhundert kam es kaum noch zu Neuaufnahmen ins Bürgerrecht.
1400/1798
Basels Einbürgerungspolitik wurde im Laufe der Frühen Neuzeit immer restriktiver. Im 18. Jahrhundert kam es kaum noch zu Neuaufnahmen ins Bürgerrecht.
1400/1798

1444

Die Temperaturrekonstruktion zeigt, dass die Anomalie im Jahr 1540, der keine langanhaltende Klimaerwärmung folgte, sogar den «bisher heissesten» Sommer 2003 übertraf.
1444/2011
Die Temperaturrekonstruktion zeigt, dass die Anomalie im Jahr 1540, der keine langanhaltende Klimaerwärmung folgte, sogar den «bisher heissesten» Sommer 2003 übertraf.
1444/2011

1480

Die Kratz- und Stichspuren im Gesicht des heiligen Laurentius, dessen Statue bis in die Reformationszeit in der Kapelle auf dem Andreasplatz stand, zeugen von den Attacken der Bilderstürmer.
1480~
Die Kratz- und Stichspuren im Gesicht des heiligen Laurentius, dessen Statue bis in die Reformationszeit in der Kapelle auf dem Andreasplatz stand, zeugen von den Attacken der Bilderstürmer.
1480~

1500

Durch die Reformation löste sich die Einheit der christlichen Kirche auf. Neben politischen prägten von nun an auch konfessionelle Grenzen die Region um Basel.
1500/1700
Durch die Reformation löste sich die Einheit der christlichen Kirche auf. Neben politischen prägten von nun an auch konfessionelle Grenzen die Region um Basel.
1500/1700
Bis ins 17. Jahrhundert brach in der Stadt ungefähr alle fünfzehn Jahre eine Seuche oder
die Pest aus und forderte häufig tausende Opfer. So stieg die Zahl der Stadtbewohnerinnen und -bewohner kaum an. Erst nach der letzten grossen Pestwelle 1666/67 setzte ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum ein, dem der Rat im 18. Jahrhundert mit einer restriktiven Einwanderungspolitik entgegenwirkte. Bei der Volkszählung im Jahr 1779 wurden 15 040 Personen erfasst. Für die Zeit davor liegen keine exakten Zahlen vor. Mithilfe von Tauf- und Geburtsregistern, Verzeichnissen der Bürgeraufnahmen, Häuserverzeichnissen, Steuerrödeln und des ‹Pestberichts› des Stadtarztes Felix Platter lassen sich aber Näherungswerte abschätzen (Angaben nach Gschwind 1977, S. 172–174. Hatje 1992, S. 164 f.).
1500/1700
Bis ins 17. Jahrhundert brach in der Stadt ungefähr alle fünfzehn Jahre eine Seuche oder
die Pest aus und forderte häufig tausende Opfer. So stieg die Zahl der Stadtbewohnerinnen und -bewohner kaum an. Erst nach der letzten grossen Pestwelle 1666/67 setzte ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum ein, dem der Rat im 18. Jahrhundert mit einer restriktiven Einwanderungspolitik entgegenwirkte. Bei der Volkszählung im Jahr 1779 wurden 15 040 Personen erfasst. Für die Zeit davor liegen keine exakten Zahlen vor. Mithilfe von Tauf- und Geburtsregistern, Verzeichnissen der Bürgeraufnahmen, Häuserverzeichnissen, Steuerrödeln und des ‹Pestberichts› des Stadtarztes Felix Platter lassen sich aber Näherungswerte abschätzen (Angaben nach Gschwind 1977, S. 172–174. Hatje 1992, S. 164 f.).
1500/1700
Vor der Reformation standen in den Kirchen Büchsen, mit denen für durchreisende Pilger gesammelt wurde.
1500/1525

1515

In Predigten, zu denen Frauen und Männer zahlreich erschienen, wurde die reformatorische Lehre verbreitet. Was die Menschen glauben sollten, erläuterten der Basler Reformator Oekolampad und andere Priester durch die Auslegung von Bibelstellen. Diese Interaktion zwischen reformatorisch gesinnten Geistlichen und der Gemeinde war für die Reformation ebenso wichtig wie der Druck von Büchern, Schriften und Flugblättern, mit denen gegen die alte Kirche polemisiert und der neue Glaube propagiert wurde.
1515

1516

In seinen Zeichnungen kommentierte der aus Solothurn stammende Basler Maler Urs Graf ironisch das von den Zeitgenossen heftig diskutierte Söldnerwesen. Graf nahm selbst an mehreren Kriegszügen teil. Hier führt der mit einem Schweizerdolch ausgestattete Teufel einen alten, aufgeputzten deutschen Landsknecht am Narrenseil.
1516
Das Doppelporträt des Ehepaars Meyer-Kannengiesser ist eines der ersten Bilder, das Hans Holbein d. J. in Basel schuf. Es entstand 1516 anlässlich der Wahl Meyers zum Basler Bürgermeister. Meyer war der erste Bürgermeister, der nicht aus dem Adel stammte, sondern aus einer Zunft kam.
1516
1516 druckte Johannes Froben das von Erasmus herausgegebene und übersetzte ‹Novum Instrumentum omne› und setzte damit einen Meilenstein in der europäischen Kultur- und Geistesgeschichte. Es handelte sich um den ersten Druck des Neuen Testaments in griechischer Sprache. In die rechte Spalte liess Erasmus eine von ihm selbst angefertigte lateinische Übersetzung setzen.
1516

1525

Religiöse Stiftungen dienten in der Zeit vor der Reformation dem eigenen Seelenheil und stillten zugleich das Bedürfnis, die eigene Frömmigkeit zur Schau zu stellen. Die Basler Bankiers- und Kaufmannsfamilie der Zscheckenbürlin investierte bis in die 1520er-Jahre viel Geld in solche Stiftungen. Einen Flügelaltar, der die Geburt Christi und die Anbetung der Drei Könige zeigt, liessen Amalie Zscheckenbürlin und ihr Gatte, Hans Oberried d. Ä., von Hans Holbein d. J. vermutlich für die Basler Kartause anfertigen. An den unteren Rändern liess sich die Stifterfamilie selbst abbilden. 1529 nahm das Ehepaar, das beim alten Glauben blieb, die Bilder mit nach Freiburg im Breisgau.
1525~
Religiöse Stiftungen dienten in der Zeit vor der Reformation dem eigenen Seelenheil und stillten zugleich das Bedürfnis, die eigene Frömmigkeit zur Schau zu stellen. Die Basler Bankiers- und Kaufmannsfamilie der Zscheckenbürlin investierte bis in die 1520er-Jahre viel Geld in solche Stiftungen. Einen Flügelaltar, der die Geburt Christi und die Anbetung der Drei Könige zeigt, liessen Amalie Zscheckenbürlin und ihr Gatte, Hans Oberried d. Ä., von Hans Holbein d. J. vermutlich für die Basler Kartause anfertigen. An den unteren Rändern liess sich die Stifterfamilie selbst abbilden. 1529 nahm das Ehepaar, das beim alten Glauben blieb, die Bilder mit nach Freiburg im Breisgau.
1525~
Vor der Reformation standen in den Kirchen Büchsen, mit denen für durchreisende Pilger gesammelt wurde.
1500/1525

1531

Der Theologieprofessor und Prediger Johannes Oekolampad wurde zur Führungsfigur der Basler Reformation. Hans Asper stellte ihn mit der Bibel als dem zentralen Leitbild des neuen Glaubens dar.
1531/1550

1538

Die Karte zeigt Basel als befestigte Grenzstadt (rechts) sowie ihre geografische Lage zwischen dem Breisgau, dem Sundgau und den eidgenössischen Gebieten (links).
1538

1550

Der Theologieprofessor und Prediger Johannes Oekolampad wurde zur Führungsfigur der Basler Reformation. Hans Asper stellte ihn mit der Bibel als dem zentralen Leitbild des neuen Glaubens dar.
1531/1550

1553

Die politische Kommunikation zwischen entfernten Orten wurde in der Regel durch Boten organisiert, die Briefe und Geschenke mit sich führten. Basel stattete seine Boten unter anderem mit einer kleinen Botenbüchse aus, die mit dem Baselstab als Erkennungszeichen versehen war.
1553

1577

Das Ehepaar Hornlocher/Aeder gehörte zur selbstbewussten politischen Führungsschicht Basels.
1577
Das Ehepaar Hornlocher/Aeder gehörte zur selbstbewussten politischen Führungsschicht Basels.
1577

1579

Der Basler Goldschmied Leonhard Thurneisser (1531–1596), hier mit einer Harnprobe in der Hand, führte ein abenteuerliches Leben: Er nahm an Kriegszügen des Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach teil, machte als Bergwerksbesitzer, Metallurg und Alchemist in Tirol Karriere und unternahm ausgedehnte Reisen, die ihn angeblich bis nach Ägypten und auf den Sinai führten. 1571 wurde er Leibarzt am brandenburgischen Hof in Berlin, wo er mit Ferndiagnosen zu Harnproben und astrologischen Gutachten ein Vermögen verdiente. Im Bild hält er prüfend das Harnglas in der Hand.
1579

1580

Im ‹Venustanz› inszenierte Hans Bock mythologische Figuren in einem Kirchenraum, der an das Innere des Basler Münsters erinnert.
1580~/1590~

1588

1590

Im ‹Venustanz› inszenierte Hans Bock mythologische Figuren in einem Kirchenraum, der an das Innere des Basler Münsters erinnert.
1580~/1590~

1594

Die doppelseitige Federzeichnung aus einem Manuskript des Basler Kaufmanns, Ratsherrn und städtischen Silberführers Andreas Ryff zeigt eine Bergwerkslandschaft, flankiert von Fortuna, die auf einer Kugel im stürmischen Meer balanciert. Nur eine Säule in der Bildmitte trennt die Schicksalsgöttin und das Meer vom emsigen Treiben in den Bergwerken und Produktionsstätten. Neben Ryffs Engagement im Bergbau sowie im Seiden- und Tuchgeschäft trug er auch eine ansehnliche Sammlung an Mineralien, Goldschmiedearbeiten und Münzen zusammen. Dieser Sammlung widmete er das mit zahlreichen Federzeichnungen illustrierte ‹Münz- und Mineralienbuch›. Es ist zugleich ein Zeugnis lokaler Wirtschaftspraktiken, Objekt bürgerlicher Repräsentation und Inszenierung einer politischen und religiösen Weltordnung.
1594/1599

1597

Das Genrebild von Hans Bock zeigt eine Gruppe von Menschen, die ein Bad nehmen, ein beliebter Zeitvertreib im 16. Jahrhundert. Neben den hygienischen Vorteilen bot das Bad auch Gelegenheit zur Erholung und Geselligkeit. Für die Posen seiner Figuren verwendete Bock Vorbilder aus anderen Werken. So war die am Beckenrand sitzende Frau bereits in seinem Venustanz zu sehen. Der Stil des Gemäldes erinnert an Lucas Cranachs Jungbrunnen, der den mittelalterlichen Glauben widerspiegelt, dass bestimmte Bäder heilen oder verjüngen können. Es ist zu erwähnen, dass beide Gemälde die Geschlechternormen der Zeit widerspiegeln. Darüber hinaus wurden Frauen im 16. Jahrhundert oft objektiviert und als kindlich und unschuldig stereotypisiert, was sich in der Darstellung junger, unverhüllter Körper in der Kunst widerspiegelt. Daher ist es wichtig, dieses Gemälde in seinem historischen Kontext zu betrachten.
1597
Nach dem Ende des Rappenkriegs setzte der Kaufmann und Ratsherr Andreas Ryff sich selbst und seine Rolle in der Konfliktbeilegung geschickt in Szene. Bei Schloss Wildenstein stand Ryff zu Ross demnach einer bewaffneten Menge gegenüber, die er dank diplomatischem Geschick beschwichtigen konnte.
1597

1598

Das Häuptergestühl wurde 1598 von Hans Walter, Conrad Giger und Franz Pergo für die reformierte Basler Regierung im Münster neu geschaffen. Durch seine massive Ausstattung und seine zentrale Position innerhalb des Kirchenraums markierte es die Führungsrolle des Kleinen Rates. Wie die Renovation der Münsterfassade sorgte auch die pompöse Gestaltung des Gestühls für eine Kontroverse zwischen Rat und Geistlichkeit.
1598

1599

Die doppelseitige Federzeichnung aus einem Manuskript des Basler Kaufmanns, Ratsherrn und städtischen Silberführers Andreas Ryff zeigt eine Bergwerkslandschaft, flankiert von Fortuna, die auf einer Kugel im stürmischen Meer balanciert. Nur eine Säule in der Bildmitte trennt die Schicksalsgöttin und das Meer vom emsigen Treiben in den Bergwerken und Produktionsstätten. Neben Ryffs Engagement im Bergbau sowie im Seiden- und Tuchgeschäft trug er auch eine ansehnliche Sammlung an Mineralien, Goldschmiedearbeiten und Münzen zusammen. Dieser Sammlung widmete er das mit zahlreichen Federzeichnungen illustrierte ‹Münz- und Mineralienbuch›. Es ist zugleich ein Zeugnis lokaler Wirtschaftspraktiken, Objekt bürgerlicher Repräsentation und Inszenierung einer politischen und religiösen Weltordnung.
1594/1599

159X

An der Fassade des Basler Münsters blickt Martin von Tours seit den 1590er-Jahren auf einen Baumstrunk statt auf den ihm zu Füssen knienden Bettler, mit dem er der Legende nach seinen Mantel teilte. Vor der Reformation hatten ihn die Basler Gläubigen als Sinnbild gelebter Barmherzigkeit angerufen und verehrt. Eine solche Heiligenverehrung widersprach aus Sicht der Reformatoren allerdings den biblischen Vorgaben. Nach einer längeren Auseinandersetzung beschlossen Geistliche und Rat deshalb, den Bettler als Attribut des Heiligen zu entfernen.
159X

15XX

Die säuberliche Anordnung dieser im Basler Stadtgraben aufgefundenen Knochen ist trügerisch. Sie erlauben zwar, die sterblichen Überreste als diejenigen eines aus Nordafrika stammenden Berberaffen zu bestimmen. Über das Leben dieses Tiers lassen sie aber nur wenige und weitgehend ungesicherte Schlüsse zu. Sein Leben dürfte in weit weniger geordneten Bahnen verlaufen sein, als es die Präsentation der Knochen zu wissenschaftlichen Zwecken insinuiert. Als Ausgangspunkt, um die Geschichte Basels im Spätmittelalter neu zu erzählen, erweist sich dieser aussergewöhnliche Fund dennoch als geeignet
15XX

1600

Antistes Grynaeus prägte die Basler Kirchengeschichte nach der Reformation. Unter seiner Führung setzte sich die reformierte Orthodoxie durch und die Basler Kirche näherte sich den Kirchen in der reformierten Eidgenossenschaft an.
1600~
Unter naturwissenschaftlich interessierten Gelehrten war das Sammeln und Trocknen von Pflanzen im 17. Jahrhundert eine weit verbreitete Praxis. Die ersten Herbarien in Basel stammten von Felix Platter und Caspar Bauhin. Beide legten selbst Gärten an, unternahmen Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung und nutzten ihre gelehrten Netzwerke, um sich Pflanzen aus ganz Europa und Übersee zu besorgen. Die Kartoffelpflanze, bei der es sich um den vermutlich ältesten erhaltenen Beleg handelt, hatte Bauhin in seinem eigenen Garten angepflanzt.
1600~
Die Fassadenmalereien am Haus ‹zum Löwenzorn› am Gemsberg (Nr. 2–4) gab der Eigentümer des Hauses, der aus Italien zugewanderte Kaufmann Balthasar Ravelasca, Mitte des 16. Jahrhunderts in Auftrag. Sie zeigen exemplarisch, dass Basel um 1600 eine bunte Stadt war. Ravelasca liess auch den Festsaal mit Wandmalereien ausschmücken.
1600~
In den Wirtshäusern der Stadt trafen sich nicht nur Bauern und Kleinhändler aus der Umgebung, sondern auch Fernhandelsleute, Diplomaten, Adlige, Bürgerinnen und Bürger sowie Studenten.
1600/1628

1611

Die Wappen und der Text der Wappenscheibe verweisen auf die beiden Stifter, die das ‹Grosse Gesellenschiessen› von 1605 organisiert hatten. Die Oberbilder setzen das Schützenfest selbst in Szene. Vor den Toren Basels wurde damals eine Zeltstadt aufgebaut, in der die aus den Nachbargebieten nach Basel kommenden Schützen übernachteten.
1611~

1613

Die von vier Basler Medizinprofessoren gestiftete Scheibe setzt das neue pharmazeutische Interesse der Mediziner ins Bild. Im Hintergrund ist ein botanischer Garten zu sehen, wie ihn Caspar Bauhin 1589 bei der ‹Alten Universität› am Rheinsprung eingerichtet hatte. Im Vordergrund pflegen Frauen Pflanzen und sortieren Kräuter. Ein Gehilfe der im Bildzentrum abgebildeten Mediziner arbeitet an einem Destillierofen zur Herstellung von Kräuterdestillaten.
1613
Die Bearbeitung von Edelmetallen war ein facettenreicher Vorgang, der Menschen im frühneuzeitlichen Basel auf verschiedenen Ebenen zu faszinieren vermochte. Dies hatte viel mit handwerklichem Wissen, aber auch mit Herrschaft und zeitgenössischen Debatten rund um Konsum zu tun. Beispielhaft zeigen sich diese Dimensionen an der Grossen Gelte der Basler Weinleutenzunft. 1613 vom Goldschmied Hans Lüpold aus Silber gefertigt, greift die Form des repräsentativen Trinkgefässes das Zunftwappen der Weinleute auf: Die Gelte war ein geeichtes Gefäss, mit dem das ‹Weinumgeld› bemessen wurde, die wichtigste von der Herrschaft erhobene Konsumsteuer.
1613
Dinkel und – in geringerem Masse – Roggen zum Backen von Brot sowie Hafer als Futter für die Pferde waren für die Versorgung der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner essenziell. Um Engpässe ausgleichen zu können, legte die Obrigkeit in ertragreichen Jahren Getreidevorräte an, die sie in Krisenzeiten vergünstigt an die Bevölkerung abgab. 1621 etwa – im vierten Jahr des Dreissigjährigen Kriegs – versorgte die Stadt auf diese Weise zahlreiche Flüchtlinge.
1613/1653
Dinkel und – in geringerem Masse – Roggen zum Backen von Brot sowie Hafer als Futter für die Pferde waren für die Versorgung der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner essenziell. Um Engpässe ausgleichen zu können, legte die Obrigkeit in ertragreichen Jahren Getreidevorräte an, die sie in Krisenzeiten vergünstigt an die Bevölkerung abgab. 1621 etwa – im vierten Jahr des Dreissigjährigen Kriegs – versorgte die Stadt auf diese Weise zahlreiche Flüchtlinge.
1613/1653

1614

Während des Dreissigjährigen Krieges investierte die Obrigkeit in grösserem Umfang in die militärische Aufrüstung. Das Hinterlader Geschütz, das Basel vor 1634 kaufte, konnte auf Türmen positioniert werden und auch weiter entfernte Ziele treffen.
1614

1615

Seit dem 16. Jahrhundert wurde das soziale Leben der Zünfte mit ihren regelmässigen Trink- und Tafelrunden auf Zunft- und Gesellschaftsscheiben festgehalten. Die Scheibe zeigt vierzehn Seiler in Schweizertracht bei einem Festmahl im Zunfthaus zu Gartnern. Die Gedecke bestehen aus Tellern, Messern und Trinkbechern, serviert wird Brot und Fleisch. Oben sind die Arbeitsschritte des Seilmachens zu sehen, unten die Namen und Wappen der Meister.
1615

1617

Matthäus Merian d.Ä. (1593–1650) erstellte 1617 auf der Basis umfangreicher Vorarbeiten eine Radierung von Basel aus der Vogelperspektive, die einen detaillierten Eindruck von der Stadt gibt (Masse: 70 × 105 cm). Am linken unteren Bildrand findet sich eine Figurengruppe. Sie umfasst neben einem Bürgermeister, Ratsherrn und Bürger auch einen jungen Mann sowie eine verheiratete und eine ledige Frau. Auf den Gassen und Plätzen der Stadt sind Menschen und Fuhrwerke zu sehen, und der Rhein wird von Schiffen befahren.
1617

1620

Die Birs war ein wichtiger Verkehrsweg. Über sie und den St.Albanteich wurde ein grosser Teil des Bauholzes nach Basel gebracht.
1620/1622

1622

Die Birs war ein wichtiger Verkehrsweg. Über sie und den St.Albanteich wurde ein grosser Teil des Bauholzes nach Basel gebracht.
1620/1622

1625

Farben, Zeichen und Insignien drückten die Basler Staatsgewalt und Rechtshoheit aus. Neben dem Bürgermeister besass der Oberstknecht, hier in Begleitung zweier Ratsdiener in Amtstracht dargestellt, weitgehende Befugnisse.
1625~

1628

In den Wirtshäusern der Stadt trafen sich nicht nur Bauern und Kleinhändler aus der Umgebung, sondern auch Fernhandelsleute, Diplomaten, Adlige, Bürgerinnen und Bürger sowie Studenten.
1600/1628

1634

In seinem Kostümbuch zeigt Glaser die Kleidung der verschiedenen Stände. Auf dem Bild sind Frauen aus der Oberschicht mit Gesichtsschleier auf dem Weg zur Kirche zu sehen, während ihre Mägde im Hintergrund an den Hüten als ledige Frauen zu erkennen sind.
1634
In seinem Kostümbuch zeigt Glaser die Kleidung der verschiedenen Stände. Die Männer auf dem Bild lassen sich anhand ihrer Kleidung der Basler Elite zuordnen.
1634
Ein Amtszeichen mit Bettelstab kennzeichnete den Bettelvogt als Amtsträger. Er hatte die Aufgabe, die Einhaltung der Bettel- und Almosenordnung zu überwachen, die Armen zu kontrollieren und mit falschen Bettelbriefen ausgestattete Betrüger und
Betrügerinnen zu entlarven. Die Bettelvögte wurden in der Regel aus den unteren Schichten rekrutiert. Sie kannten also die Lebensumstände der Bettelnden und hatten zugleich das Bedürfnis, sich von diesen abzugrenzen.
1634

1642

Matthäus Merian d. J. (1621–1687) präsentierte sich und seine Angehörigen in humanistischer Manier als Künstlerfamilie. Im Bildmittelpunkt sind die Eltern Matthäus Merian d. Ä. und seine erste Frau Maria Magdalena de Bry zu sehen, umringt von ihren sechs Kindern: Matthäus Merian d. J., Susanna Barbara, Margaretha, Caspar, der seinem Vater eine Zeichnung des antiken Torso vom Belvedere zeigt, Maria Magdalena und Joachim, der ihm eine Gipskopie des antiken Laokoonkopfes entgegenstreckt. Der Maler blickt die Betrachtenden vom linken Bildrand aus an.
1642/43

1648

Infolge des Westfälischen Friedens verlor Habsburg den Sundgau an Frankreich. Fortan grenzte französisches Territorium unmittelbar an die Stadtgrenze. Der Oberrhein und die Waldstädte blieben aber Teil Vorderösterreichs, sodass sich eine komplexe, für Basel gleichermassen gefährliche wie chancenreiche Gemengelage ergab.
1648
Infolge des Westfälischen Friedens verlor Habsburg den Sundgau an Frankreich. Fortan grenzte französisches Territorium unmittelbar an die Stadtgrenze. Der Oberrhein und die Waldstädte blieben aber Teil Vorderösterreichs, sodass sich eine komplexe, für Basel gleichermassen gefährliche wie chancenreiche Gemengelage ergab.
1648

1650

Im nachreformatorischen Münster wurde in der Mitte der Kirche ein Opferstock mit Heischebild aufgestellt, auf dem es hiess: «Gebt um Gott’s Willen den Armen, so will sich Gott auch Euer erbarmen». Der Sigrist ging mit dem Sammelbeutel umher und sorgte für Ruhe und Ordnung.
1650

1651

Der Marktplatz war mit seinem geschäftigen Treiben das wirtschaftliche Zentrum der Stadt.
1651

1653

Am Ende des Bauernkriegs verurteilte der Basler Rat sieben Bauern als Anführer zum Tod. Die Hinrichtungen waren öffentliche Ereignisse, die andere potenzielle Aufwiegler abschrecken sollten. Die grosse Menschenmenge war genauso Teil der herrschaftlichen Inszenierung wie das Schwert und der Galgen.
1653
Dinkel und – in geringerem Masse – Roggen zum Backen von Brot sowie Hafer als Futter für die Pferde waren für die Versorgung der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner essenziell. Um Engpässe ausgleichen zu können, legte die Obrigkeit in ertragreichen Jahren Getreidevorräte an, die sie in Krisenzeiten vergünstigt an die Bevölkerung abgab. 1621 etwa – im vierten Jahr des Dreissigjährigen Kriegs – versorgte die Stadt auf diese Weise zahlreiche Flüchtlinge.
1613/1653
Dinkel und – in geringerem Masse – Roggen zum Backen von Brot sowie Hafer als Futter für die Pferde waren für die Versorgung der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner essenziell. Um Engpässe ausgleichen zu können, legte die Obrigkeit in ertragreichen Jahren Getreidevorräte an, die sie in Krisenzeiten vergünstigt an die Bevölkerung abgab. 1621 etwa – im vierten Jahr des Dreissigjährigen Kriegs – versorgte die Stadt auf diese Weise zahlreiche Flüchtlinge.
1613/1653

1654

Der Petersplatz bildete im Westen der Stadt einen innerhalb der Stadtmauern gelegenen zentralen Treffpunkt, wo nicht nur der alljährliche ‹Schwörtag›, sondern auch Musikaufführungen, Schauspiele und sportliche Wettkämpfe stattfanden.
1654
Der Basler Mathematiker und Lehrer Jakob Meyer (1614–1678) liess sich noch 1654 mit einem der vielen nie realisierten Pläne zum Basler Festungsbau abbilden.
1654

1660

1684

Salome Schönauer (1640–1691), die Ehefrau des Oberstzunftmeisters Christoph Burckhardt, wurde während der Unruhen von 1690/91 beschuldigt, mit ihren Helferinnen die Karrieren ihrer Ehemänner und Söhne mit illegalen Absprachen und Bestechungen gefördert und ein eigentliches ‹Weiberregiment› errichtet zu haben. Wegen ‹Praktizierens› wurde sie zu einer hohen Busse und langjährigem Hausarrest verurteilt.
1684

1685

Als Vertreter einer ganzen Gruppe trägt der Kaufmann und Seidenbandverleger die neueste Pariser Mode: Allongeperücke, schwarzer Rock und weisse, geränderte Krawatte.
1685

1688

Um die vielfach beklagte Korruption bei der Ämtervergabe zu verhindern, versuchte man in Basel seit 1688 das Wahlverfahren durch das sogenannte Ballot zu anonymisieren. Es bestand aus einem Holzkasten und aus Kugeln, die aus unterschiedlichen Materialien gefertigt waren. Mithilfe der Kugeln liess sich die Anzahl der Wahlberechtigten jeweils um ein Drittel reduzieren. So entschied letztlich das Los darüber, wer zu Amt und Würden gelangte.
1688
Mit Heimweh verbindet man heute ein trauriges Gefühl, das uns in der Fremde als Sehnsucht nach der Heimat befallen kann. Um 1800 galt Heimweh hingegen als eine schwere, letztlich tödliche Krankheit, die in der Medizin unter dem Fachbegriff der ‹Nostalgia› diskutiert wurde und in Literatur und Kultur sehr präsent war. Anders als etwa Hysterie oder Melancholie reicht die ‹Nostalgia› als psychosomatisches Krankheitsbild nicht in die Antike zurück, sondern wurde Ende des 17. Jahrhunderts in einer Basler Dissertation erstmals wissenschaftlich behandelt. Dass der Heimweh-Begriff seine Prägung in Basel fand, ist kein Zufall, galt doch Heimweh zeitgenössisch als Schweizer Krankheit, die besonders im Umfeld der eidgenössischen Söldner in Europa auftrat.
1688

1690

Das Beispiel der Männer der Familie Wittnauer-Falkner zeigt, wie die Kleidung den Wandel vom Kind zum Mann markierte: Hosen statt Röcklein, Dolch und Degen statt Steckenpferd und Windrad, ein Barett für die ledigen jungen Männer und ein Federhut für das Familienoberhaupt.
1690
Die logarithmische Darstellung verdeutlicht das exponentielle Wachstum der Abgaben auf Export- und Handelswaren im Vergleich zu den Konsumabgaben. Seit den 1770er-Jahren übertrafen die Konsumabgaben der Landschaft diejenigen der Stadt.
1690/1798
Die logarithmische Darstellung verdeutlicht das exponentielle Wachstum der Abgaben auf Export- und Handelswaren im Vergleich zu den Konsumabgaben. Seit den 1770er-Jahren übertrafen die Konsumabgaben der Landschaft diejenigen der Stadt.
1690/1798

1691

Salome Schönauer (1640–1691), die Ehefrau des Oberstzunftmeisters Christoph Burckhardt, wurde während der Unruhen von 1690/91 beschuldigt, mit ihren Helferinnen die Karrieren ihrer Ehemänner und Söhne mit illegalen Absprachen und Bestechungen gefördert und ein eigentliches ‹Weiberregiment› errichtet zu haben. Wegen ‹Praktizierens› wurde sie zu einer hohen Busse und langjährigem Hausarrest verurteilt.
1660/1691

16XX

Die junge Witwe Wibrandis Rosenblatt heiratete 1528 Johannes Oekolampad. Mit dieser Priesterehe setzten die beiden ein Zeichen für die Reformation. Nach Oekolampads frühem Tod zog Rosenblatt nach Strassburg und heiratete 1531 Wolfgang Capito und, nachdem auch dieser verstorben war, 1542 Martin Bucer. Als Frau dreier bedeutender Stadtreformatoren wurde Rosenblatt zum Inbegriff der neuen evangelischen Pfarrfrau.
16XX
Stammbücher waren wichtige Medien der sozialen Vernetzung. Das Bild eines ‹fressenden Narren› aus dem Stammbuch von Jacob Götz spielt auf Exzesse während der Badeausflüge an. Im dazugehörigen Gedicht wird das «sufen» und «fressen» auf der Badenfahrt ironisch als «vom Tüfel» herkommend verurteilt.
16XX
Die Vorstadtgesellschaft in St.Alban richtete Mitte des 16. Jahrhunderts im dreigeschossigen Haus ‹zum Hohen Dolder› eine grosse Stube mit Bildern von Tells Apfelschuss, vom Tellensprung und vom Rütlischwur ein.
16XX
Vor der Erfindung von Gummisaugern im 19. Jahrhundert waren Zinnflaschen für die Säuglingsernährung im Gebrauch. Das Mundstück wurde mit einem Leinenstoff überzogen.
16XX/17XX
Die zwei Kavaliere in Trachten aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges verweisen ebenso auf diplomatische Verhandlungen wie auf Kriegshandlungen, die sich vor den Toren der Stadt abspielten. Krieg, Pest und Seuchen machten den Tod zu einer ständigen Bedrohung.
16XX
Das Basler Wappen war ein Zeichen der Integration und städtischen Einheit, aber auch
des Ausschlusses. Der Rat liess Verbrecher mit glühenden Eisen brandmarken, um ihre
Verbannung aus der Stadt sichtbar zu machen. Brandmarkung wie Verbannung zielten auch auf die Ehre der betroffenen Person – mit weitreichenden Folgen für die Zukunft der Verurteilten.
16XX

1700

Durch die Reformation löste sich die Einheit der christlichen Kirche auf. Neben politischen prägten von nun an auch konfessionelle Grenzen die Region um Basel.
1500/1700
Durch die Reformation löste sich die Einheit der christlichen Kirche auf. Neben politischen prägten von nun an auch konfessionelle Grenzen die Region um Basel.
1500/1700
Bis ins 17. Jahrhundert brach in der Stadt ungefähr alle fünfzehn Jahre eine Seuche oder
die Pest aus und forderte häufig tausende Opfer. So stieg die Zahl der Stadtbewohnerinnen und -bewohner kaum an. Erst nach der letzten grossen Pestwelle 1666/67 setzte ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum ein, dem der Rat im 18. Jahrhundert mit einer restriktiven Einwanderungspolitik entgegenwirkte. Bei der Volkszählung im Jahr 1779 wurden 15 040 Personen erfasst. Für die Zeit davor liegen keine exakten Zahlen vor. Mithilfe von Tauf- und Geburtsregistern, Verzeichnissen der Bürgeraufnahmen, Häuserverzeichnissen, Steuerrödeln und des ‹Pestberichts› des Stadtarztes Felix Platter lassen sich aber Näherungswerte abschätzen (Angaben nach Gschwind 1977, S. 172–174. Hatje 1992, S. 164 f.).
1500/1700
Bis ins 17. Jahrhundert brach in der Stadt ungefähr alle fünfzehn Jahre eine Seuche oder
die Pest aus und forderte häufig tausende Opfer. So stieg die Zahl der Stadtbewohnerinnen und -bewohner kaum an. Erst nach der letzten grossen Pestwelle 1666/67 setzte ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum ein, dem der Rat im 18. Jahrhundert mit einer restriktiven Einwanderungspolitik entgegenwirkte. Bei der Volkszählung im Jahr 1779 wurden 15 040 Personen erfasst. Für die Zeit davor liegen keine exakten Zahlen vor. Mithilfe von Tauf- und Geburtsregistern, Verzeichnissen der Bürgeraufnahmen, Häuserverzeichnissen, Steuerrödeln und des ‹Pestberichts› des Stadtarztes Felix Platter lassen sich aber Näherungswerte abschätzen (Angaben nach Gschwind 1977, S. 172–174. Hatje 1992, S. 164 f.).
1500/1700
Mit der Hinrichtung des Arztes Johannes Fatio und zweier weiterer Anführer beendete die Obrigkeit die grosse Verfassungskrise von 1691.
1700~
Als Vertreter einer ganzen Gruppe trägt der Kaufmann und Seidenbandverleger die neueste Pariser Mode: Allongeperücke, schwarzer Rock und weisse, geränderte Krawatte.
1700

1716

Als vormoderne ‹Handelskammer› beriet das Direktorium den Rat in wirtschafts- und handelspolitischen Fragen, seit Ende des 17. Jahrhunderts auch bei der Neuorganisation des Postwesens. Unter dem Schutz von Basilea und Merkur stand nicht nur der Handel der Stadt, sondern auch das Post- und Transportwesen: der Briefbote zu Fuss, der Postreiter, das Lastpferd, der Botten- oder Lastenwagen und das Rheinschiff.
1716

1723

Der erste Indienne-Fabrikant in Basel, Samuel Ryhiner-Fürstenberger, und seine Ehefrau Esther Ryhiner-Fürstenberger (1702–1764) sind in kostbaren Seidenkleidern dargestellt. Ihr Sohn, der Fabrikant und spätere Bürgermeister Johannes Ryhiner, liess sich im luxuriös mit Pelz besetzten Hausmantel und mit einer Tabakspfeife aus Ton als modischer Konsument porträtieren.
1723~

1731

Vor allem Modefarben, wie sie im oberen Teil der Karte zu sehen sind, importierten die Basler Seidenbandfabrikanten aus Zürich und Bern.
1731

1745

Der 1745 in Basel gedruckte ‹Schreibkalender› des Bieler Mathematikers und Astrologen Jakob Rosius (1598–1676) enthielt die Wochen-, Namens- und Feiertage und gab auf der Grundlage astrologischer Berechnungen und langjähriger Beobachtungen auch Handlungsempfehlungen. Zudem führte er die Jahrmarktstermine in der Eidgenossenschaft und weiteren Regionen auf.
1745
Eine Stadt voller Menschen ist zugleich eine Stadt voller Tiere. Im frühneuzeitlichen Basel wurde eine grosse Anzahl von ihnen gehalten – zunächst wegen ihrer Nützlichkeit, ja Unentbehrlichkeit für verschiedene Zwecke, von Ernährung und Transport (Geflügel und Huftiere) bis hin zu Schutz und Schädlingsbekämpfung (Hunde und Katzen). Besonders beim Blick in das seit 1729 wöchentlich erscheinende Anzeigenblatt, das Avis-Blatt, wird aber auch deutlich: Tiere waren ganz allgemein ein wichtiger Aspekt bürgerlicher Wohn-, Lebens- und Konsumkultur, Gegenstand eigener Ökonomien, die einigen Baslerinnen und Baslern (und manchen Durchreisenden) ein Einkommen sicherten.
1745

1746

Die Markgrafen von Baden-Durlach waren seit dem 14. Jahrhundert in der Stadt präsent. Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1697) verlegte Markgraf Friedrich VII. Magnus 1689 seinen Wohnsitz für einige Jahrzehnte nach Basel. Nach einem Brand seines Hauses liess er um 1700 seine Besitzungen an der Hebelstrasse zu einem barocken Stadtpalais von eindrücklichen und das Stadtbild in der Folgezeit noch lange prägenden Ausmassen ausbauen.
1746

1749

Unmittelbar vor den Toren der Stadt zeigt Emanuel Büchel die Festung Hüningen. Sie wurde zwischen 1679 und 1691 nach Plänen des berühmten französischen Festungsbauers Sébastien Le Prestre de Vauban (1633–1707) errichtet und bestand, dem zeitgenössischen Ideal entsprechend, aus einem Pentagon mit fünf Bastionen.
1749~
Basslerische Ausruff-Bilder, vorstellende diejenige Personen, welche in Basel allerhand so wol verkäuffliche, als andere Sachen, mit der gewohnlichen Land- und Mund-Art ausruffen: in 52. sauber in Kupfer gestochenen Figuren, mit hochdeutschen Versen von verschiedenen Einfällen nach der uralten Reimkunst begleitet.
1749

1751

Im Vordergrund ist der Industriekanal mit Waschhaus (rechts) zu sehen, dahinter die Bleichwiesen zum Trocknen der bedruckten Indienne-Tücher. Das niedrige Gebäude im Hintergrund diente der Fabrikation, weiter rechts befindet sich das Haus des Fabrikanten Emanuel Ryhiner.
1751

1757

Der erste Indienne-Fabrikant in Basel, Samuel Ryhiner-Fürstenberger, und seine Ehefrau Esther Ryhiner-Fürstenberger (1702–1764) sind in kostbaren Seidenkleidern dargestellt. Ihr Sohn, der Fabrikant und spätere Bürgermeister Johannes Ryhiner, liess sich im luxuriös mit Pelz besetzten Hausmantel und mit einer Tabakspfeife aus Ton als modischer Konsument porträtieren.
1757

1763

Zu den Amtsinsignien des Oberstknechts gehörte der Blutgerichtsstab mit einem auf zwei gekreuzten Knochen liegenden Totenschädel, der bei der Verkündigung von Todesurteilen zum Einsatz kam.
..1763

1764

Der Schein enthält den expliziten Hinweis auf ein neues Abkommen der Basler Fabrikanten, sich gegenseitig keine Arbeiter abzuwerben. Das in Zahlen angegebene Datum war ein kodierter Hinweis für künftige Arbeitgeber, dass Rohr auf der schwarzen Liste der Fabrikanten stand.
1764

1766

Margaretha Bachofen-Heitz (1735–1780), die Gattin eines Basler Seidenbandfabrikanten, und der Fabrikant Daniel Hey liessen sich beide in luxuriös-modischer Kleidung porträtieren, wie sie für die neue Elite der Kaufleute-Fabrikanten im 18. Jahrhundert typisch war. Sie trägt ein elegantes Seidenkleid mit Schleifen- und Pelzverzierung, er einen modisch-legeren Hausmantel mit gestreifter Weste aus Indienne-Stoff und hält in der Hand eine Schnupftabakdose.
1766

1769

Weibliche Allegorien spielten in der politischen Symbolik der Stadt eine grosse Rolle. Die mit Mauerkrone, Wappenschild, Freiheitshut und Füllhorn dargestellte ‹Basilea› symbolisierte die Wehrhaftigkeit und Souveränität der freien ‹Republik›.
1769

1770

Friedhöfe, sogenannte Gottesäcker, waren nur selten Orte der Stille und Andacht. Tagsüber verkauften Handwerker und Händler dort ihre Produkte und Waren, und nachts störten streunende Tiere und gelegentlich auch Leichenräuber die Totenruhe. Notorisch waren auch die Klagen über Geruchsbelästigungen, die mit der häufigen Überbelegung zusammenhingen.
1770~
Die nackten Füsse und die kurzen Hosen verraten ihn: Der junge
Mann, dessen Passierschein von einem Harschier überprüft wird, ist ein Bettler oder Landstreicher. Als solcher stand er stets im Verdacht, kriminelle Handlungen vorzubereiten oder bereits durchgeführt zu haben. Die Einheit der Harschierer war 1744 eingerichtet worden. Sie hatte die Aufgabe, «Strolchen-Gesind» aufzuspüren, zu kontrollieren und gegebenenfalls auszuweisen.
1770/1780

1775

Margaretha Bachofen-Heitz (1735–1780), die Gattin eines Basler Seidenbandfabrikanten, und der Fabrikant Daniel Hey liessen sich beide in luxuriös-modischer Kleidung porträtieren, wie sie für die neue Elite der Kaufleute-Fabrikanten im 18. Jahrhundert typisch war. Sie trägt ein elegantes Seidenkleid mit Schleifen- und Pelzverzierung, er einen modisch-legeren Hausmantel mit gestreifter Weste aus Indienne-Stoff und hält in der Hand eine Schnupftabakdose.
1775

1780

Die nackten Füsse und die kurzen Hosen verraten ihn: Der junge
Mann, dessen Passierschein von einem Harschier überprüft wird, ist ein Bettler oder Landstreicher. Als solcher stand er stets im Verdacht, kriminelle Handlungen vorzubereiten oder bereits durchgeführt zu haben. Die Einheit der Harschierer war 1744 eingerichtet worden. Sie hatte die Aufgabe, «Strolchen-Gesind» aufzuspüren, zu kontrollieren und gegebenenfalls auszuweisen.
1770/1780

1786

Auf solchen hölzernen Webmaschinen, die als ‹Kunststuhl› oder ‹Bandmühle› bezeichnet wurden, konnten Weber und Weberinnen gleichzeitig mehrere Seidenbänder weben, indem sie stehend mithilfe eines Hebels regelmässig einen Mechanismus in Gang setzten.
1786

1798

Basels Einbürgerungspolitik wurde im Laufe der Frühen Neuzeit immer restriktiver.
Im 18. Jahrhundert kam es kaum noch zu Neuaufnahmen ins Bürgerrecht.
1400/1798
Basels Einbürgerungspolitik wurde im Laufe der Frühen Neuzeit immer restriktiver. Im 18. Jahrhundert kam es kaum noch zu Neuaufnahmen ins Bürgerrecht.
1400/1798
Die logarithmische Darstellung verdeutlicht das exponentielle Wachstum der Abgaben auf Export- und Handelswaren im Vergleich zu den Konsumabgaben. Seit den 1770er-Jahren übertrafen die Konsumabgaben der Landschaft diejenigen der Stadt.
1690/1798
Die logarithmische Darstellung verdeutlicht das exponentielle Wachstum der Abgaben auf Export- und Handelswaren im Vergleich zu den Konsumabgaben. Seit den 1770er-Jahren übertrafen die Konsumabgaben der Landschaft diejenigen der Stadt.
1690/1798

17XX

Zur unentbehrlichen Einrichtung in den frühneuzeitlichen Stadthäusern gehörten ein Giessfass und ein Handbecken, die meist in der Küche standen und als zentrale Waschstelle dienten.
17XX~
Vor der Erfindung von Gummisaugern im 19. Jahrhundert waren Zinnflaschen für die Säuglingsernährung im Gebrauch. Das Mundstück wurde mit einem Leinenstoff überzogen.
16XX/17XX
Das ‹Lumpeditti› ist eine Spielzeugpuppe mit einem Kopf aus Papiermaché, wie er im 18. Jahrhundert aufkam. Der Körper der Puppe war aus dem Rest eines Indienne-Stoffes gefertigt.
17XX
Der Basler Bürgermeister Johann Rudolf Wettstein wurde schon von seinen Zeitgenossen verehrt. Für seine Verdienste stifteten ihm Basler Kaufmannsfamilien den berühmten Wettstein-Pokal, und Kaiser Ferdinand III. verlieh ihm 1653 den Adelstitel. Auf dem Porträt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist er mit der Dokumentensammlung zu seiner Mission in Westfalen sowie mit dem Gnadenpfennig des Kaisers zu sehen.
17XX
Der ‹Sturz› diente den verheirateten Basler Frauen als Kirchenschleier. Er symbolisierte die eheliche Ordnung und war zugleich ein Privileg der Frauen der oberen Stände. Klagen von Frauen, die aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen keinen ‹Sturz› tragen wollten, wies der Rat ab. Erst im späten 18. Jahrhundert änderte er diese Politik.
17XX

1816

Ausgehend von den Stammeltern Christoph Burckhardt (1490–1578) und seiner zweiten Ehefrau Gertrud Brand (1516–1600), stellten die Burckhardt über Jahrhunderte hinweg Bürgermeister, Diplomaten und Gelehrte und gehörten damit zu den einflussreichsten Familien Basels. Stammbäume dokumentierten diese Bedeutung der führenden Familien.
1816

1848

1885

1960

Der Anbau des Taunerhauses (vorne links) ist eine typische Behausung für Indienne-Arbeiter wie Balthasar Horn und seine Familie, die in der ‹Fabrique› in Basel arbeiteten.
1960

1965

Das Bild zeigt die Grabungsfläche zwischen Niklauskapelle und einem Strebepfeiler des Münsterchors; gut erkennbar ist die Apsis der  Vorkammer der Aussenkrypta, die eine spätrömische Mauer stört. Im Westen wird die Vorkammer  durch einen L-förmigen Mauerrest aus der Zeit des Heinrichsmünsters unbrauchbar gemacht.  Am östlichen Rand liegen Stufen einer Treppe, die im 12./13.Jahrhundert von der Pfalz zum Rhein führte.
1965

2011

Die Temperaturrekonstruktion zeigt, dass die Anomalie im Jahr 1540, der keine langanhaltende Klimaerwärmung folgte, sogar den «bisher heissesten» Sommer 2003 übertraf.
1444/2011
Die Temperaturrekonstruktion zeigt, dass die Anomalie im Jahr 1540, der keine langanhaltende Klimaerwärmung folgte, sogar den «bisher heissesten» Sommer 2003 übertraf.
1444/2011

2022

Das ‹Archiv im Boden› vor der Zerstörung zu bewahren beziehungsweise zu retten und zu dokumentieren, zählt zu den Hauptaufgaben der Archäologie.
2022
Ohne Hightech wären Ausgrabungen heutzutage undenkbar: Enorme Datenmengen von der digitalen Vermessung bis zu Tagebucheinträgen werden direkt vor Ort in eine zentrale Datenbank eingespeist. Die präzise Dokumentation und Langzeitarchivierung garantieren, dass Informationen auch für zukünftige Generationen zur Verfügung stehen."
2022