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2023

Plan und Isometrie zeigen die Bauphasen vom 12. bis 15. Jahrhundert, soweit sie archäologisch-bauhistorisch zu greifen sind. Reine Holzbauten, die die Steinbauten ergänzten, fehlen. Die älteste Mauer (rot/A) gehörte zum Steinbau der Nachbarparzelle. An diese lehnt sich ein jüngerer Steinbau an (gelb, B). Zuerst erweiterten die Nachbarn ihre Häuser (D). Danach schlossen sich die Fassaden an der Gasse zu einer Flucht (blau/E), wobei gleichzeitig (Isometrie: blau) und dann nochmals (grau) aufgestockt wurde. Zu Garten und Birsig führte ein Durchgang (C). Richtung Birsig schützten besonders starke Fundamente vor häufigem Hochwasser (Matt 1989).
2023

2022

Das ‹Archiv im Boden› vor der Zerstörung zu bewahren beziehungsweise zu retten und zu dokumentieren, zählt zu den Hauptaufgaben der Archäologie.
2022
Ohne Hightech wären Ausgrabungen heutzutage undenkbar: Enorme Datenmengen von der digitalen Vermessung bis zu Tagebucheinträgen werden direkt vor Ort in eine zentrale Datenbank eingespeist. Die präzise Dokumentation und Langzeitarchivierung garantieren, dass Informationen auch für zukünftige Generationen zur Verfügung stehen."
2022

2014

Das 2 Meter mächtige Lössprofil mit zwei Paläoböden, das 2014 im heutigen Bruderholzquartier freigelegt wurde, hat sich im letzteiszeitlichen Windstaubsediment ausgebildet. Der graue Bereich in der Mitte des Profils widerspiegelt 30 000 Jahre alte Tundraböden. Die dunkle Zone im unteren Bereich geht auf eine Bodenbildung vor 45 000 Jahren während einer wärmeren Phase innerhalb der letzten Vergletscherung zurück.
2014

2011

Die Temperaturrekonstruktion zeigt, dass die Anomalie im Jahr 1540, der keine langanhaltende Klimaerwärmung folgte, sogar den «bisher heissesten» Sommer 2003 übertraf.
1444/2011
Die Temperaturrekonstruktion zeigt, dass die Anomalie im Jahr 1540, der keine langanhaltende Klimaerwärmung folgte, sogar den «bisher heissesten» Sommer 2003 übertraf.
1444/2011

2010

Sorgfältig werden die Keramikgefässe und andere Funde so weit vorbereitet, dass sie in einem Block geborgen werden können.
2010

2006

Besançon war Hauptort der gleichnamigen Erzdiözese, zu der die Diözese Basel bis zur Französischen Revolution gehörte.
2006

2005

Vorsichtig wird jeder Knochen der Bestatteten dokumentiert, im Feld vermessen und geborgen, bevor die Skelette im Labor untersucht werden.
2005

1998

In der Baugrube in Kleinhüningen wurden 1998 aus dem grauen Rheinschotter mehrere grosse Eichenstämme (schwarz) geborgen, die um 1600 v. Chr. datieren. Darüber liegende rötlich-braune Schotter der Wiese zeigen, dass der Rhein später nicht mehr durch das heutige Kleinhüningen floss.
1998

1994

Jenseitskonzept der westlichen Kirche seit dem 13. Jahrhundert: Die Seelen ungetaufter Kinder würden ewig im Limbus verbleiben. Die Seele einer getauften Person wurde nach dem Tod ein erstes Mal einem Gericht unterzogen, das sie in den Himmel, die Hölle oder (am wahrscheinlichsten) ins Fegefeuer weisen würde. Ein zweites Gericht wartete am Jüngsten Tag, wenn sich nach der Auferstehung der Leiber die gesamte Menschheit vor Gott verantworten würde
1994

1979

Nachdem 1971 beim Bau der Turnhalle an der Rittergasse die keltische Befestigungsanlage entdeckt worden war, wurden im gegenüberliegenden Schulhof weitere Ausgrabungen durchgeführt. Die Steine im Vordergrund gehören zur Trockenmauer der Wallanlage, während sich im Hintergrund die Reste der vermoderten Holzbalken im Sediment abzeichnen.
1979

1975

(1) Reste eines frühmittelalterlichen Plattengrabes, (2) Reste der karolingischen Apsismauer, (3) Fundament der romanischen Apsis, (4) Fundamente des hochgotischen Polygonalchors, (5) Ostwand der frühmittelalterlichen Kirche.
1975

1965

Das Bild zeigt die Grabungsfläche zwischen Niklauskapelle und einem Strebepfeiler des Münsterchors; gut erkennbar ist die Apsis der  Vorkammer der Aussenkrypta, die eine spätrömische Mauer stört. Im Westen wird die Vorkammer  durch einen L-förmigen Mauerrest aus der Zeit des Heinrichsmünsters unbrauchbar gemacht.  Am östlichen Rand liegen Stufen einer Treppe, die im 12./13.Jahrhundert von der Pfalz zum Rhein führte.
1965

1962

(1) Rechteckchor des Gründungsbaus (9./10. Jh.); (2) romanische Fundamente mit halbrunder Apsis (10./11. Jh.); (3) Fundamente und Mauerwerk des aktuellen gotischen Rechteckchors der Peterskirche (13. Jh.).
1962

1960

Der Anbau des Taunerhauses (vorne links) ist eine typische Behausung für Indienne-Arbeiter wie Balthasar Horn und seine Familie, die in der ‹Fabrique› in Basel arbeiteten.
1960

1935

Bei der Errichtung des Friedhofs Hörnli in Riehen wurden im Jahr 1930 die Reste eines grossen römischen Gutshofs (villa rustica) ausgegraben. Nach der Dokumentation wurden die Mauersteine an Ort und Stelle zerkleinert.
1935

1911

Bei Aushubarbeiten für den letzten Gaskessel des städtischen Gaswerks wurde 1911 die jüngerlatènezeitliche Siedlung Basel-Gasfabrik entdeckt.
1911

1885

Die Daten bestehen aus Transkriptionen aus den Stammbüchern der niederländischen Kolonialarmee. Dabei handelt es sich um Listen, auf denen Kolonialsoldaten mit Namen, Signalement, Geburtsdatum und Herkunfts- bzw. Bürgerort erfasst wurden. Ausserdem finden sich darin Informationen zur militärischen Laufbahn, sowie Todes- oder Austrittsdaten. Transkribiert wurden alle Einträge der Jahrgänge 1848 bis 1885, die auf Schweizer verweisen. Vereinzelt wurden auch Schweizer nach 1885 erfasst.
1848/1885

1859

Der heutige Name Moutier kommt von monasterium (Kloster). Von der einstigen Klosteranlage ist heute allerdings nichts mehr zu sehen. Vereinzelte Spuren von Gebäuden wurden bei Grabungen 2008 und 2012 an der Rue Centrale gefunden.
1859

1848

Die Daten bestehen aus Transkriptionen aus den Stammbüchern der niederländischen Kolonialarmee. Dabei handelt es sich um Listen, auf denen Kolonialsoldaten mit Namen, Signalement, Geburtsdatum und Herkunfts- bzw. Bürgerort erfasst wurden. Ausserdem finden sich darin Informationen zur militärischen Laufbahn, sowie Todes- oder Austrittsdaten. Transkribiert wurden alle Einträge der Jahrgänge 1848 bis 1885, die auf Schweizer verweisen. Vereinzelt wurden auch Schweizer nach 1885 erfasst.
1848/1885

1816

Ausgehend von den Stammeltern Christoph Burckhardt (1490–1578) und seiner zweiten Ehefrau Gertrud Brand (1516–1600), stellten die Burckhardt über Jahrhunderte hinweg Bürgermeister, Diplomaten und Gelehrte und gehörten damit zu den einflussreichsten Familien Basels. Stammbäume dokumentierten diese Bedeutung der führenden Familien.
1816

1810

Die Geschwister Wilhelm Brenner (1723–1781) und Susanna Ochs-Brenner (1725–1810) stammten aus einer Basler Bürgerfamilie. Sie wurden im Rahmen des Separatistenprozesses 1753/54 als Pietisten angeklagt und hart bestraft: Wilhelm wurde 1754 aus der Stadt gewiesen und, als er wenige Tage später wieder auftauchte, ein halbes Jahr in Isolationshaft genommen. Susanna kam ebenfalls in Haft. Als sich im Laufe der 1760er-Jahre eine Annäherung zwischen der offiziellen Kirche und den Pietistinnen und Pietisten einstellte, wurden beide Geschwister rehabilitiert.
1725/1810

1803

Wie eine Basler Karriere im 18. Jahrhundert aussehen konnte, zeigt die Biografie von Andreas Merian-Iselin (1742–1811). Der Pfarrerssohn studierte Philosophie und Recht an der Basler Universität. 1768 wurde er Sekretär der städtischen Kanzlei. Acht Jahre später übernahm er das Amt des ‹Sechsers› in der Zunft zu Rebleuten. 1782 wurde er zum Weinschreiber und ‹Ingrossisten› ernannt, ein Jahr später zum Stadtschreiber und 1790 zum Oberstzunftmeister gewählt; ein Amt, das er im Zuge der Basler Revolution von 1798 gezwungenermassen aufgeben musste. In der Zeit der Helvetik gewann er als konservativer Reformgegner schnell wieder an politischem Einfluss. Seit 1803 bekleidete er das Bürgermeisteramt, 1806 wurde er zum Landammann der Schweiz gewählt.
1803~

1798

Basels Einbürgerungspolitik wurde im Laufe der Frühen Neuzeit immer restriktiver.
Im 18. Jahrhundert kam es kaum noch zu Neuaufnahmen ins Bürgerrecht.
1400/1798
Basels Einbürgerungspolitik wurde im Laufe der Frühen Neuzeit immer restriktiver. Im 18. Jahrhundert kam es kaum noch zu Neuaufnahmen ins Bürgerrecht.
1400/1798
Die logarithmische Darstellung verdeutlicht das exponentielle Wachstum der Abgaben auf Export- und Handelswaren im Vergleich zu den Konsumabgaben. Seit den 1770er-Jahren übertrafen die Konsumabgaben der Landschaft diejenigen der Stadt.
1690/1798
Die logarithmische Darstellung verdeutlicht das exponentielle Wachstum der Abgaben auf Export- und Handelswaren im Vergleich zu den Konsumabgaben. Seit den 1770er-Jahren übertrafen die Konsumabgaben der Landschaft diejenigen der Stadt.
1690/1798

1791

Nahl zeigt Peter Ochs als Korrespondenten und Historiker am Schreibtisch in Paris, links im Bild die ersten drei Bände seiner Basler Geschichte, rechts eine Büste von Benjamin Franklin. Ochs wurde vor allem als Staatsmann und Diplomat bekannt. Erst im Alter von siebzehn kam er nach Basel, der Geburtsstadt seines Vaters. Er besuchte die Universität und heiratete die Bürgertochter Salome Vischer. 1780 war er erstmals als Gesandter an der Tagsatzung. Es folgten zahlreiche diplomatische Missionen für Basel und ein steiler Aufstieg in die höchsten Ämter der Stadt. Während der Französischen Revolution, die Ochs begrüsste und deren Ideale er teilte, vertrat er die Eidgenossenschaft auch nach aussen. Im Inneren setzte er sich für Reformen ein und beteiligte sich federführend an der Ausarbeitung der Verfassung und Gründung der Helvetischen Republik. Mit deren Scheitern verlor er alle seine Ämter.
1791

1790

Besonders anschaulich wird die neue Vielfalt von Stoffmustern in der Einrichtung eines Spielzeugladens für Kolonialwaren und Baumwollstoffe aus den Jahren 1770 bis 1790. Er gehörte der Ausserrhoder Familie Zellweger, befindet sich heute im Historischen Museum Basel und macht mit seinem Angebot zudem auch die Bedeutung weiterer globaler Waren wie Gewürze, Tee oder Zucker deutlich.
1770/1790

1787

Von einem Kamin des ‹Blauen Hauses› aus erschliesst sich
in einer 360-Grad-Umsicht ein neuer Blick auf Basel und seine Umgebung.
1787

1786

Auf solchen hölzernen Webmaschinen, die als ‹Kunststuhl› oder ‹Bandmühle› bezeichnet wurden, konnten Weber und Weberinnen gleichzeitig mehrere Seidenbänder weben, indem sie stehend mithilfe eines Hebels regelmässig einen Mechanismus in Gang setzten.
1786
Die Aquarellzeichnung zeigt die niederländische Karibikinsel Curaçao mit der Hauptstadt Willemstad im Jahr 1786. Der Sitz des Gouverneurs (rot markiert) ist mit Nr. 3 bezeichnet.
1786

1784

Isaak Iselin bemühte sich nicht nur um politische und pädagogische Reformen in der Stadt, sondern beteiligte sich auch an prominenter Stelle an den Diskussionen der europäischen Aufklärung.
1784

1782

Die Geschwister Wilhelm Brenner (1723–1781) und Susanna Ochs-Brenner (1725–1810) stammten aus einer Basler Bürgerfamilie. Sie wurden im Rahmen des Separatistenprozesses 1753/54 als Pietisten angeklagt und hart bestraft: Wilhelm wurde 1754 aus der Stadt gewiesen und, als er wenige Tage später wieder auftauchte, ein halbes Jahr in Isolationshaft genommen. Susanna kam ebenfalls in Haft. Als sich im Laufe der 1760er-Jahre eine Annäherung zwischen der offiziellen Kirche und den Pietistinnen und Pietisten einstellte, wurden beide Geschwister rehabilitiert.
1782

1780

Die nackten Füsse und die kurzen Hosen verraten ihn: Der junge
Mann, dessen Passierschein von einem Harschier überprüft wird, ist ein Bettler oder Landstreicher. Als solcher stand er stets im Verdacht, kriminelle Handlungen vorzubereiten oder bereits durchgeführt zu haben. Die Einheit der Harschierer war 1744 eingerichtet worden. Sie hatte die Aufgabe, «Strolchen-Gesind» aufzuspüren, zu kontrollieren und gegebenenfalls auszuweisen.
1770/1780
Musterbücher zeigten das Sortiment der jeweiligen Firma. Die typische marmorierte Struktur der abgebildeten Moirébänder entstand durch Pressung. Solche Seidenbänder galten als kostbarer als die einfachen Florettseidenbänder.
1770/1780
Im Jahr 1780 wurde im Auftrag der Stadt ein ‹Verzeichnis der Professionisten› gedruckt, das achtundsiebzig in der Stadt vertretene Berufe auflistete. Bäcker, Metzger, Schneider und Schuhmacher gehörten zu den bekanntesten und am häufigsten vertretenen Beschäftigungen. Ziegler, Windenmacher, Säger und Kupferstecher hingegen waren Tätigkeiten, die zwar unverzichtbar waren, indes zahlenmässig keine grosse Rolle spielten. Ebenfalls von geringer Bedeutung, aber dennoch als eigene Berufe ausgewiesen waren Langmesserschmiede, Sporrer (Schmiede für Reitbedarf), Pittschierstecher (Hersteller von Siegelstempeln) und Gassenbesetzer (Verleger von Pflastersteinen). Auch acht Bräter, die Würste und Fleisch in der Stadt feilboten, wurden verzeichnet.
1780

1779

Johann Rudolf Iselin, Sohn des Ratsherrn und Seidenfabrikanten Hans Jakob Iselin und der Maria Elbs, studierte Recht und wurde 1728 zum Doktor promoviert. 1736 trat er als Hofrat in den Dienst des Markgrafen von Baden-Durlach ein, bevor er 1743 zum Redaktor der ‹Basler Mittwoch- und Samstag-Zeitung› und 1757 zum Professor des römischen und öffentlichen Rechts ernannt wurde.
1759/1779

1775

Margaretha Bachofen-Heitz (1735–1780), die Gattin eines Basler Seidenbandfabrikanten, und der Fabrikant Daniel Hey liessen sich beide in luxuriös-modischer Kleidung porträtieren, wie sie für die neue Elite der Kaufleute-Fabrikanten im 18. Jahrhundert typisch war. Sie trägt ein elegantes Seidenkleid mit Schleifen- und Pelzverzierung, er einen modisch-legeren Hausmantel mit gestreifter Weste aus Indienne-Stoff und hält in der Hand eine Schnupftabakdose.
1775

1772

Das Porträt zeigt Frischmann in der Uniform eines Obersten der Britischen Ostindien-Kompanie. Frischmann machte in der englischen Armee in Indien Karriere und diente zuletzt als Kommandeur von Madras und der Zitadelle St. George. Er kehrte 1770 über London nach Basel zurück.
1772

1770

Friedhöfe, sogenannte Gottesäcker, waren nur selten Orte der Stille und Andacht. Tagsüber verkauften Handwerker und Händler dort ihre Produkte und Waren, und nachts störten streunende Tiere und gelegentlich auch Leichenräuber die Totenruhe. Notorisch waren auch die Klagen über Geruchsbelästigungen, die mit der häufigen Überbelegung zusammenhingen.
1770~
Die nackten Füsse und die kurzen Hosen verraten ihn: Der junge
Mann, dessen Passierschein von einem Harschier überprüft wird, ist ein Bettler oder Landstreicher. Als solcher stand er stets im Verdacht, kriminelle Handlungen vorzubereiten oder bereits durchgeführt zu haben. Die Einheit der Harschierer war 1744 eingerichtet worden. Sie hatte die Aufgabe, «Strolchen-Gesind» aufzuspüren, zu kontrollieren und gegebenenfalls auszuweisen.
1770/1780
Besonders anschaulich wird die neue Vielfalt von Stoffmustern in der Einrichtung eines Spielzeugladens für Kolonialwaren und Baumwollstoffe aus den Jahren 1770 bis 1790. Er gehörte der Ausserrhoder Familie Zellweger, befindet sich heute im Historischen Museum Basel und macht mit seinem Angebot zudem auch die Bedeutung weiterer globaler Waren wie Gewürze, Tee oder Zucker deutlich.
1770/1790
Mit Leder bezogene Holzkiste aus dem Besitz von Daniel Frischmann, die im Auftrag des englischen Königs Georg III. (1760–1820) hergestellt worden war. Sie diente Frischmann vermutlich auf der Rückreise als Kassette für seinen Kriegsgewinn.
1761/1770
Musterbücher zeigten das Sortiment der jeweiligen Firma. Die typische marmorierte Struktur der abgebildeten Moirébänder entstand durch Pressung. Solche Seidenbänder galten als kostbarer als die einfachen Florettseidenbänder.
1770/1780

1769

Weibliche Allegorien spielten in der politischen Symbolik der Stadt eine grosse Rolle. Die mit Mauerkrone, Wappenschild, Freiheitshut und Füllhorn dargestellte ‹Basilea› symbolisierte die Wehrhaftigkeit und Souveränität der freien ‹Republik›.
1769

1768

1768 dokumentierte der Basler Zeichner Emanuel Büchel die Wandmalereien im Kreuzgang des Klosters Klingental. Dort befand sich unter anderem ein Totentanzzyklus, jenem ähnlich, der seit etwa 1440 bei der Predigerkirche auf der Aussenmauer des Laienfriedhofs an den unvermeidlichen Tod erinnerte. Dazu passte die hier abgebildete Wandmalerei, der das Datum 1517 beigegeben ist und die den Erzengel Michael beim Wägen einer Seele zeigt. Die Szene bezieht sich wahrscheinlich auf das Partikulargericht nach dem Tod, weil die Auferstehung der Leiber fehlt, die beim Jüngsten Gericht folgen soll. Die Gerichtssituation vor dem inneren Auge, knien neben der Szene die Stifterinnen der Malerei, zwei Klingentaler Klosterfrauen. Zu deren wichtigsten Pflichten gehörte ausser dem gemeinschaftlichen Stundengebet die hier ins Bild gesetzte persönliche Andacht in Gebet und Lektüre. Die Wandmalerei vermittelt das drohende Gericht und die geistliche Disziplin als Heilsmittel an die Gemeinschaft der Klingentaler Schwestern. Zugleich fordert sie zum Gebet für die eigens mit dem Namen versehenen Stifterinnen auf, die zur Aufwertung des Kreuzgangs beigetragen haben
1768

1766

Margaretha Bachofen-Heitz (1735–1780), die Gattin eines Basler Seidenbandfabrikanten, und der Fabrikant Daniel Hey liessen sich beide in luxuriös-modischer Kleidung porträtieren, wie sie für die neue Elite der Kaufleute-Fabrikanten im 18. Jahrhundert typisch war. Sie trägt ein elegantes Seidenkleid mit Schleifen- und Pelzverzierung, er einen modisch-legeren Hausmantel mit gestreifter Weste aus Indienne-Stoff und hält in der Hand eine Schnupftabakdose.
1766

1764

Der Schein enthält den expliziten Hinweis auf ein neues Abkommen der Basler Fabrikanten, sich gegenseitig keine Arbeiter abzuwerben. Das in Zahlen angegebene Datum war ein kodierter Hinweis für künftige Arbeitgeber, dass Rohr auf der schwarzen Liste der Fabrikanten stand.
1764

1763

Zu den Amtsinsignien des Oberstknechts gehörte der Blutgerichtsstab mit einem auf zwei gekreuzten Knochen liegenden Totenschädel, der bei der Verkündigung von Todesurteilen zum Einsatz kam.
..1763

1761

Mit Leder bezogene Holzkiste aus dem Besitz von Daniel Frischmann, die im Auftrag des englischen Königs Georg III. (1760–1820) hergestellt worden war. Sie diente Frischmann vermutlich auf der Rückreise als Kassette für seinen Kriegsgewinn.
1761/1770

1759

Johann Rudolf Iselin, Sohn des Ratsherrn und Seidenfabrikanten Hans Jakob Iselin und der Maria Elbs, studierte Recht und wurde 1728 zum Doktor promoviert. 1736 trat er als Hofrat in den Dienst des Markgrafen von Baden-Durlach ein, bevor er 1743 zum Redaktor der ‹Basler Mittwoch- und Samstag-Zeitung› und 1757 zum Professor des römischen und öffentlichen Rechts ernannt wurde.
1759/1779

1757

Der erste Indienne-Fabrikant in Basel, Samuel Ryhiner-Fürstenberger, und seine Ehefrau Esther Ryhiner-Fürstenberger (1702–1764) sind in kostbaren Seidenkleidern dargestellt. Ihr Sohn, der Fabrikant und spätere Bürgermeister Johannes Ryhiner, liess sich im luxuriös mit Pelz besetzten Hausmantel und mit einer Tabakspfeife aus Ton als modischer Konsument porträtieren.
1757

1755

Daniel Bernoulli liess 1755 im Rahmen seiner Studien zum Magnetismus beim Basler Goldschmied Johann Dietrich (1715–1758) einen hufeisenförmigen Magneten anfertigen. Anhand des Objekts stellte er Beziehungen zwischen der Tragkraft eines Magneten, seiner Oberfläche und seinem Gewicht her.
1755
Huber und Mudge konstruierten erstmals eine Uhr mit konstantem
Antrieb auf der Grundlage einer sogenannten freien Hemmung, die weniger Reibung aufwies und dadurch zuverlässiger als ältere Modelle funktionierte.
1755

1753

Um 1760 liess Markus Weiss-Leisler (1696–1768) zwei Zimmer in seinem Sommersitz mit französischen Chinoiserie-Tapeten aus Papier und Rupfen einrichten. 1750 hatte sein Schwager, der junge, reiche Achilles Leisler (1723–1784), vor den Toren der Stadt die ‹Sandgrube› als barockes Sommerpalais erbaut und im Stile des europäischen Adels ausstatten lassen. Das Boudoir im ersten Stock wurde mit kostbaren chinesischen Papiertapeten ausgekleidet. In Guangzhou (Kanton) für den Export nach Europa gefertigt, zeigen sie mit Vogelpaaren, Felsformationen und exotischer Flora typische chinesische Motive für Glück, Wohlstand und Fruchtbarkeit.
1753

1751

Im Vordergrund ist der Industriekanal mit Waschhaus (rechts) zu sehen, dahinter die Bleichwiesen zum Trocknen der bedruckten Indienne-Tücher. Das niedrige Gebäude im Hintergrund diente der Fabrikation, weiter rechts befindet sich das Haus des Fabrikanten Emanuel Ryhiner.
1751

1750

Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts begeisterten sich Adel und bürgerliche Oberschichten in Europa für bedruckte Baumwollstoffe aus Indien. In der Schweiz lassen sich erste Spuren der neuen Mode seit den 1720er-Jahren feststellen. Davon zeugt auch der feine Stoff einer Chintzschürze aus dem Besitz der Familie Falkner-Geymüller, der abwechselnd mit Streifen aus blühenden Zweigen und kleinen Bäumen in Rot- und Blautönen bemalt ist. Er stammt aus Indien und verweist mit seinem Design auf die Lebensbäume der indischen ‹Palampore› (Bettüberwürfe), die damals an der Koromandelküste für den europäischen Markt produziert wurden. Das Schnittmuster dieser dekorativen Schürze dagegen war typisch europäisch.
1700/1750
Das Dorf Riehen liegt auf einer Geländeterrasse neben der nicht kanalisierten Wiese. Die Karte beruht auf einem älteren Plan des Riehener Banns.
1750

1749

Unmittelbar vor den Toren der Stadt zeigt Emanuel Büchel die Festung Hüningen. Sie wurde zwischen 1679 und 1691 nach Plänen des berühmten französischen Festungsbauers Sébastien Le Prestre de Vauban (1633–1707) errichtet und bestand, dem zeitgenössischen Ideal entsprechend, aus einem Pentagon mit fünf Bastionen.
1749~
Basslerische Ausruff-Bilder, vorstellende diejenige Personen, welche in Basel allerhand so wol verkäuffliche, als andere Sachen, mit der gewohnlichen Land- und Mund-Art ausruffen: in 52. sauber in Kupfer gestochenen Figuren, mit hochdeutschen Versen von verschiedenen Einfällen nach der uralten Reimkunst begleitet.
1749

1748

Durch Hieronymus Annoni, der hier zwischen 1746 und seinem Tod 1770 predigte, wurde die Wehrkirche St. Arbogast in Muttenz zu einem Zentrum der Basler pietistischen Frömmigkeit.
1748

1746

Die Markgrafen von Baden-Durlach waren seit dem 14. Jahrhundert in der Stadt präsent. Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1697) verlegte Markgraf Friedrich VII. Magnus 1689 seinen Wohnsitz für einige Jahrzehnte nach Basel. Nach einem Brand seines Hauses liess er um 1700 seine Besitzungen an der Hebelstrasse zu einem barocken Stadtpalais von eindrücklichen und das Stadtbild in der Folgezeit noch lange prägenden Ausmassen ausbauen.
1746

1745

Der 1745 in Basel gedruckte ‹Schreibkalender› des Bieler Mathematikers und Astrologen Jakob Rosius (1598–1676) enthielt die Wochen-, Namens- und Feiertage und gab auf der Grundlage astrologischer Berechnungen und langjähriger Beobachtungen auch Handlungsempfehlungen. Zudem führte er die Jahrmarktstermine in der Eidgenossenschaft und weiteren Regionen auf.
1745
Eine Stadt voller Menschen ist zugleich eine Stadt voller Tiere. Im frühneuzeitlichen Basel wurde eine grosse Anzahl von ihnen gehalten – zunächst wegen ihrer Nützlichkeit, ja Unentbehrlichkeit für verschiedene Zwecke, von Ernährung und Transport (Geflügel und Huftiere) bis hin zu Schutz und Schädlingsbekämpfung (Hunde und Katzen). Besonders beim Blick in das seit 1729 wöchentlich erscheinende Anzeigenblatt, das Avis-Blatt, wird aber auch deutlich: Tiere waren ganz allgemein ein wichtiger Aspekt bürgerlicher Wohn-, Lebens- und Konsumkultur, Gegenstand eigener Ökonomien, die einigen Baslerinnen und Baslern (und manchen Durchreisenden) ein Einkommen sicherten.
1745

1731

Vor allem Modefarben, wie sie im oberen Teil der Karte zu sehen sind, importierten die Basler Seidenbandfabrikanten aus Zürich und Bern.
1731

1725

Die Geschwister Wilhelm Brenner (1723–1781) und Susanna Ochs-Brenner (1725–1810) stammten aus einer Basler Bürgerfamilie. Sie wurden im Rahmen des Separatistenprozesses 1753/54 als Pietisten angeklagt und hart bestraft: Wilhelm wurde 1754 aus der Stadt gewiesen und, als er wenige Tage später wieder auftauchte, ein halbes Jahr in Isolationshaft genommen. Susanna kam ebenfalls in Haft. Als sich im Laufe der 1760er-Jahre eine Annäherung zwischen der offiziellen Kirche und den Pietistinnen und Pietisten einstellte, wurden beide Geschwister rehabilitiert.
1725/1810
Daniel Bernoulli stammte aus einer berühmten Familie von Wissenschaftlern. Sein Vater Johann I (1667–1748), sein Onkel Jakob I (1654–1705) und sein Bruder Nikolaus II (1695–1726) waren bekannte Mathematiker. Daniel studierte zunächst Medizin in Basel, Heidelberg und Strassburg. 1733 übernahm er die Professur für Anatomie und Botanik an der Basler Universität, 1743 den Lehrstuhl für Anatomie und Physiologie und 1750 schliesslich die Professur für Physik.
1720/1725

1723

Der erste Indienne-Fabrikant in Basel, Samuel Ryhiner-Fürstenberger, und seine Ehefrau Esther Ryhiner-Fürstenberger (1702–1764) sind in kostbaren Seidenkleidern dargestellt. Ihr Sohn, der Fabrikant und spätere Bürgermeister Johannes Ryhiner, liess sich im luxuriös mit Pelz besetzten Hausmantel und mit einer Tabakspfeife aus Ton als modischer Konsument porträtieren.
1723~

1722

Beschreibung
Das Mandat markiert den Höhepunkt der Auseinandersetzung mit dem frühen Pietismus in Basel. Der Rat verbot christliche Versammlungen in Privathäusern und auf dem Feld, da er befürchtete, dass hier dem christlichen Glaubensbekenntnis zuwiderlaufende Meinungen verkündet wurden. Als Strafe bei Zuwiderhandlung wurde die Landesverweisung angedroht. Zudem sollten fremde Lehrer, Schwärmer und Ausgewiesene nicht beherbergt sowie ihre Bücher und Lehren nicht angenommen werden. Auch dürfe man sich von anderen nicht absondern.
1722

1720

Daniel Bernoulli stammte aus einer berühmten Familie von Wissenschaftlern. Sein Vater Johann I (1667–1748), sein Onkel Jakob I (1654–1705) und sein Bruder Nikolaus II (1695–1726) waren bekannte Mathematiker. Daniel studierte zunächst Medizin in Basel, Heidelberg und Strassburg. 1733 übernahm er die Professur für Anatomie und Botanik an der Basler Universität, 1743 den Lehrstuhl für Anatomie und Physiologie und 1750 schliesslich die Professur für Physik.
1720/1725

1716

Als vormoderne ‹Handelskammer› beriet das Direktorium den Rat in wirtschafts- und handelspolitischen Fragen, seit Ende des 17. Jahrhunderts auch bei der Neuorganisation des Postwesens. Unter dem Schutz von Basilea und Merkur stand nicht nur der Handel der Stadt, sondern auch das Post- und Transportwesen: der Briefbote zu Fuss, der Postreiter, das Lastpferd, der Botten- oder Lastenwagen und das Rheinschiff.
1716

1700

Durch die Reformation löste sich die Einheit der christlichen Kirche auf. Neben politischen prägten von nun an auch konfessionelle Grenzen die Region um Basel.
1500/1700
Durch die Reformation löste sich die Einheit der christlichen Kirche auf. Neben politischen prägten von nun an auch konfessionelle Grenzen die Region um Basel.
1500/1700
Bis ins 17. Jahrhundert brach in der Stadt ungefähr alle fünfzehn Jahre eine Seuche oder
die Pest aus und forderte häufig tausende Opfer. So stieg die Zahl der Stadtbewohnerinnen und -bewohner kaum an. Erst nach der letzten grossen Pestwelle 1666/67 setzte ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum ein, dem der Rat im 18. Jahrhundert mit einer restriktiven Einwanderungspolitik entgegenwirkte. Bei der Volkszählung im Jahr 1779 wurden 15 040 Personen erfasst. Für die Zeit davor liegen keine exakten Zahlen vor. Mithilfe von Tauf- und Geburtsregistern, Verzeichnissen der Bürgeraufnahmen, Häuserverzeichnissen, Steuerrödeln und des ‹Pestberichts› des Stadtarztes Felix Platter lassen sich aber Näherungswerte abschätzen (Angaben nach Gschwind 1977, S. 172–174. Hatje 1992, S. 164 f.).
1500/1700
Bis ins 17. Jahrhundert brach in der Stadt ungefähr alle fünfzehn Jahre eine Seuche oder
die Pest aus und forderte häufig tausende Opfer. So stieg die Zahl der Stadtbewohnerinnen und -bewohner kaum an. Erst nach der letzten grossen Pestwelle 1666/67 setzte ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum ein, dem der Rat im 18. Jahrhundert mit einer restriktiven Einwanderungspolitik entgegenwirkte. Bei der Volkszählung im Jahr 1779 wurden 15 040 Personen erfasst. Für die Zeit davor liegen keine exakten Zahlen vor. Mithilfe von Tauf- und Geburtsregistern, Verzeichnissen der Bürgeraufnahmen, Häuserverzeichnissen, Steuerrödeln und des ‹Pestberichts› des Stadtarztes Felix Platter lassen sich aber Näherungswerte abschätzen (Angaben nach Gschwind 1977, S. 172–174. Hatje 1992, S. 164 f.).
1500/1700
Mit der Hinrichtung des Arztes Johannes Fatio und zweier weiterer Anführer beendete die Obrigkeit die grosse Verfassungskrise von 1691.
1700~
Als Vertreter einer ganzen Gruppe trägt der Kaufmann und Seidenbandverleger die neueste Pariser Mode: Allongeperücke, schwarzer Rock und weisse, geränderte Krawatte.
1700
Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts begeisterten sich Adel und bürgerliche Oberschichten in Europa für bedruckte Baumwollstoffe aus Indien. In der Schweiz lassen sich erste Spuren der neuen Mode seit den 1720er-Jahren feststellen. Davon zeugt auch der feine Stoff einer Chintzschürze aus dem Besitz der Familie Falkner-Geymüller, der abwechselnd mit Streifen aus blühenden Zweigen und kleinen Bäumen in Rot- und Blautönen bemalt ist. Er stammt aus Indien und verweist mit seinem Design auf die Lebensbäume der indischen ‹Palampore› (Bettüberwürfe), die damals an der Koromandelküste für den europäischen Markt produziert wurden. Das Schnittmuster dieser dekorativen Schürze dagegen war typisch europäisch.
1700/1750

17XX

Zur unentbehrlichen Einrichtung in den frühneuzeitlichen Stadthäusern gehörten ein Giessfass und ein Handbecken, die meist in der Küche standen und als zentrale Waschstelle dienten.
17XX~
Vor der Erfindung von Gummisaugern im 19. Jahrhundert waren Zinnflaschen für die Säuglingsernährung im Gebrauch. Das Mundstück wurde mit einem Leinenstoff überzogen.
16XX/17XX
Das ‹Lumpeditti› ist eine Spielzeugpuppe mit einem Kopf aus Papiermaché, wie er im 18. Jahrhundert aufkam. Der Körper der Puppe war aus dem Rest eines Indienne-Stoffes gefertigt.
17XX
Der Basler Bürgermeister Johann Rudolf Wettstein wurde schon von seinen Zeitgenossen verehrt. Für seine Verdienste stifteten ihm Basler Kaufmannsfamilien den berühmten Wettstein-Pokal, und Kaiser Ferdinand III. verlieh ihm 1653 den Adelstitel. Auf dem Porträt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist er mit der Dokumentensammlung zu seiner Mission in Westfalen sowie mit dem Gnadenpfennig des Kaisers zu sehen.
17XX
Der ‹Sturz› diente den verheirateten Basler Frauen als Kirchenschleier. Er symbolisierte die eheliche Ordnung und war zugleich ein Privileg der Frauen der oberen Stände. Klagen von Frauen, die aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen keinen ‹Sturz› tragen wollten, wies der Rat ab. Erst im späten 18. Jahrhundert änderte er diese Politik.
17XX

1691

Salome Schönauer (1640–1691), die Ehefrau des Oberstzunftmeisters Christoph Burckhardt, wurde während der Unruhen von 1690/91 beschuldigt, mit ihren Helferinnen die Karrieren ihrer Ehemänner und Söhne mit illegalen Absprachen und Bestechungen gefördert und ein eigentliches ‹Weiberregiment› errichtet zu haben. Wegen ‹Praktizierens› wurde sie zu einer hohen Busse und langjährigem Hausarrest verurteilt.
1660/1691

1690

Das Beispiel der Männer der Familie Wittnauer-Falkner zeigt, wie die Kleidung den Wandel vom Kind zum Mann markierte: Hosen statt Röcklein, Dolch und Degen statt Steckenpferd und Windrad, ein Barett für die ledigen jungen Männer und ein Federhut für das Familienoberhaupt.
1690
Die logarithmische Darstellung verdeutlicht das exponentielle Wachstum der Abgaben auf Export- und Handelswaren im Vergleich zu den Konsumabgaben. Seit den 1770er-Jahren übertrafen die Konsumabgaben der Landschaft diejenigen der Stadt.
1690/1798
Die logarithmische Darstellung verdeutlicht das exponentielle Wachstum der Abgaben auf Export- und Handelswaren im Vergleich zu den Konsumabgaben. Seit den 1770er-Jahren übertrafen die Konsumabgaben der Landschaft diejenigen der Stadt.
1690/1798

1688

Um die vielfach beklagte Korruption bei der Ämtervergabe zu verhindern, versuchte man in Basel seit 1688 das Wahlverfahren durch das sogenannte Ballot zu anonymisieren. Es bestand aus einem Holzkasten und aus Kugeln, die aus unterschiedlichen Materialien gefertigt waren. Mithilfe der Kugeln liess sich die Anzahl der Wahlberechtigten jeweils um ein Drittel reduzieren. So entschied letztlich das Los darüber, wer zu Amt und Würden gelangte.
1688
Mit Heimweh verbindet man heute ein trauriges Gefühl, das uns in der Fremde als Sehnsucht nach der Heimat befallen kann. Um 1800 galt Heimweh hingegen als eine schwere, letztlich tödliche Krankheit, die in der Medizin unter dem Fachbegriff der ‹Nostalgia› diskutiert wurde und in Literatur und Kultur sehr präsent war. Anders als etwa Hysterie oder Melancholie reicht die ‹Nostalgia› als psychosomatisches Krankheitsbild nicht in die Antike zurück, sondern wurde Ende des 17. Jahrhunderts in einer Basler Dissertation erstmals wissenschaftlich behandelt. Dass der Heimweh-Begriff seine Prägung in Basel fand, ist kein Zufall, galt doch Heimweh zeitgenössisch als Schweizer Krankheit, die besonders im Umfeld der eidgenössischen Söldner in Europa auftrat.
1688

1685

Als Vertreter einer ganzen Gruppe trägt der Kaufmann und Seidenbandverleger die neueste Pariser Mode: Allongeperücke, schwarzer Rock und weisse, geränderte Krawatte.
1685

1684

Salome Schönauer (1640–1691), die Ehefrau des Oberstzunftmeisters Christoph Burckhardt, wurde während der Unruhen von 1690/91 beschuldigt, mit ihren Helferinnen die Karrieren ihrer Ehemänner und Söhne mit illegalen Absprachen und Bestechungen gefördert und ein eigentliches ‹Weiberregiment› errichtet zu haben. Wegen ‹Praktizierens› wurde sie zu einer hohen Busse und langjährigem Hausarrest verurteilt.
1684

1660

Lage des Kartäuserkloster in Basel 1660.
Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
1660
Säumige Schuldner und Schuldnerinnen des Basler Kartäuserklosters im Jahr 1660.
Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
1660
Die Karte zeigt die säumigen Schuldner und Schuldnerinnen des Basler Kartäuserklosters im Jahr 1660. Weitere, auf der Karte nicht dargestellte Schuldner waren der römisch-deutsche König (1743 lb), das Fürstentum Österreich (4876 lb) und die Landschaft Baden (9250 lb).
1660
Die Karte zeigt die säumigen Schuldner und Schuldnerinnen des Basler Kartäuserklosters im Jahr 1660. Weitere, auf der Karte nicht dargestellte Schuldner waren der römisch-deutsche König (1743 lb), das Fürstentum Österreich (4876 lb) und die Landschaft Baden (9250 lb).
1660
Salome Schönauer (1640–1691), die Ehefrau des Oberstzunftmeisters Christoph Burckhardt, wurde während der Unruhen von 1690/91 beschuldigt, mit ihren Helferinnen die Karrieren ihrer Ehemänner und Söhne mit illegalen Absprachen und Bestechungen gefördert und ein eigentliches ‹Weiberregiment› errichtet zu haben. Wegen ‹Praktizierens› wurde sie zu einer hohen Busse und langjährigem Hausarrest verurteilt.
1660/1691

1654

Der Petersplatz bildete im Westen der Stadt einen innerhalb der Stadtmauern gelegenen zentralen Treffpunkt, wo nicht nur der alljährliche ‹Schwörtag›, sondern auch Musikaufführungen, Schauspiele und sportliche Wettkämpfe stattfanden.
1654
Der Basler Mathematiker und Lehrer Jakob Meyer (1614–1678) liess sich noch 1654 mit einem der vielen nie realisierten Pläne zum Basler Festungsbau abbilden.
1654

1653

Am Ende des Bauernkriegs verurteilte der Basler Rat sieben Bauern als Anführer zum Tod. Die Hinrichtungen waren öffentliche Ereignisse, die andere potenzielle Aufwiegler abschrecken sollten. Die grosse Menschenmenge war genauso Teil der herrschaftlichen Inszenierung wie das Schwert und der Galgen.
1653
Dinkel und – in geringerem Masse – Roggen zum Backen von Brot sowie Hafer als Futter für die Pferde waren für die Versorgung der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner essenziell. Um Engpässe ausgleichen zu können, legte die Obrigkeit in ertragreichen Jahren Getreidevorräte an, die sie in Krisenzeiten vergünstigt an die Bevölkerung abgab. 1621 etwa – im vierten Jahr des Dreissigjährigen Kriegs – versorgte die Stadt auf diese Weise zahlreiche Flüchtlinge.
1613/1653
Dinkel und – in geringerem Masse – Roggen zum Backen von Brot sowie Hafer als Futter für die Pferde waren für die Versorgung der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner essenziell. Um Engpässe ausgleichen zu können, legte die Obrigkeit in ertragreichen Jahren Getreidevorräte an, die sie in Krisenzeiten vergünstigt an die Bevölkerung abgab. 1621 etwa – im vierten Jahr des Dreissigjährigen Kriegs – versorgte die Stadt auf diese Weise zahlreiche Flüchtlinge.
1613/1653

1651

Der Marktplatz war mit seinem geschäftigen Treiben das wirtschaftliche Zentrum der Stadt.
1651

1650

Im nachreformatorischen Münster wurde in der Mitte der Kirche ein Opferstock mit Heischebild aufgestellt, auf dem es hiess: «Gebt um Gott’s Willen den Armen, so will sich Gott auch Euer erbarmen». Der Sigrist ging mit dem Sammelbeutel umher und sorgte für Ruhe und Ordnung.
1650

1648

Infolge des Westfälischen Friedens verlor Habsburg den Sundgau an Frankreich. Fortan grenzte französisches Territorium unmittelbar an die Stadtgrenze. Der Oberrhein und die Waldstädte blieben aber Teil Vorderösterreichs, sodass sich eine komplexe, für Basel gleichermassen gefährliche wie chancenreiche Gemengelage ergab.
1648
Infolge des Westfälischen Friedens verlor Habsburg den Sundgau an Frankreich. Fortan grenzte französisches Territorium unmittelbar an die Stadtgrenze. Der Oberrhein und die Waldstädte blieben aber Teil Vorderösterreichs, sodass sich eine komplexe, für Basel gleichermassen gefährliche wie chancenreiche Gemengelage ergab.
1648

1642

Matthäus Merian d. J. (1621–1687) präsentierte sich und seine Angehörigen in humanistischer Manier als Künstlerfamilie. Im Bildmittelpunkt sind die Eltern Matthäus Merian d. Ä. und seine erste Frau Maria Magdalena de Bry zu sehen, umringt von ihren sechs Kindern: Matthäus Merian d. J., Susanna Barbara, Margaretha, Caspar, der seinem Vater eine Zeichnung des antiken Torso vom Belvedere zeigt, Maria Magdalena und Joachim, der ihm eine Gipskopie des antiken Laokoonkopfes entgegenstreckt. Der Maler blickt die Betrachtenden vom linken Bildrand aus an.
1642/43

1634

In seinem Kostümbuch zeigt Glaser die Kleidung der verschiedenen Stände. Auf dem Bild sind Frauen aus der Oberschicht mit Gesichtsschleier auf dem Weg zur Kirche zu sehen, während ihre Mägde im Hintergrund an den Hüten als ledige Frauen zu erkennen sind.
1634
In seinem Kostümbuch zeigt Glaser die Kleidung der verschiedenen Stände. Die Männer auf dem Bild lassen sich anhand ihrer Kleidung der Basler Elite zuordnen.
1634
Ein Amtszeichen mit Bettelstab kennzeichnete den Bettelvogt als Amtsträger. Er hatte die Aufgabe, die Einhaltung der Bettel- und Almosenordnung zu überwachen, die Armen zu kontrollieren und mit falschen Bettelbriefen ausgestattete Betrüger und
Betrügerinnen zu entlarven. Die Bettelvögte wurden in der Regel aus den unteren Schichten rekrutiert. Sie kannten also die Lebensumstände der Bettelnden und hatten zugleich das Bedürfnis, sich von diesen abzugrenzen.
1634

1628

In den Wirtshäusern der Stadt trafen sich nicht nur Bauern und Kleinhändler aus der Umgebung, sondern auch Fernhandelsleute, Diplomaten, Adlige, Bürgerinnen und Bürger sowie Studenten.
1600/1628

1625

Farben, Zeichen und Insignien drückten die Basler Staatsgewalt und Rechtshoheit aus. Neben dem Bürgermeister besass der Oberstknecht, hier in Begleitung zweier Ratsdiener in Amtstracht dargestellt, weitgehende Befugnisse.
1625~

1622

Die Birs war ein wichtiger Verkehrsweg. Über sie und den St.Albanteich wurde ein grosser Teil des Bauholzes nach Basel gebracht.
1620/1622

1620

Die Birs war ein wichtiger Verkehrsweg. Über sie und den St.Albanteich wurde ein grosser Teil des Bauholzes nach Basel gebracht.
1620/1622

1617

Matthäus Merian d.Ä. (1593–1650) erstellte 1617 auf der Basis umfangreicher Vorarbeiten eine Radierung von Basel aus der Vogelperspektive, die einen detaillierten Eindruck von der Stadt gibt (Masse: 70 × 105 cm). Am linken unteren Bildrand findet sich eine Figurengruppe. Sie umfasst neben einem Bürgermeister, Ratsherrn und Bürger auch einen jungen Mann sowie eine verheiratete und eine ledige Frau. Auf den Gassen und Plätzen der Stadt sind Menschen und Fuhrwerke zu sehen, und der Rhein wird von Schiffen befahren.
1617

1615

Seit dem 16. Jahrhundert wurde das soziale Leben der Zünfte mit ihren regelmässigen Trink- und Tafelrunden auf Zunft- und Gesellschaftsscheiben festgehalten. Die Scheibe zeigt vierzehn Seiler in Schweizertracht bei einem Festmahl im Zunfthaus zu Gartnern. Die Gedecke bestehen aus Tellern, Messern und Trinkbechern, serviert wird Brot und Fleisch. Oben sind die Arbeitsschritte des Seilmachens zu sehen, unten die Namen und Wappen der Meister.
1615
Im Jahr 1617 schuf Merian einen Kupferstich, der Basel aus der Vogelschau von Nordosten darstellte. Der Ausschnitt zeigt im Zentrum den Birsiglauf von der Stadtmauer stadteinwärts. An den Talhängen des Flüsschens erstreckte sich hinter dichten Häuserreihen noch im 17. Jahrhundert eine Garten- und Wiesenzone, die hier stilisiert dargestellt ist. Das Merian’sche Basel ist eine wohlgeordnete Stadt ohne störende Misthaufen oder umgestürzte Zäune. Umso besser erkennbar sind die verschiedenen Grünräume und Gartentypen.
1615

1614

Während des Dreissigjährigen Krieges investierte die Obrigkeit in grösserem Umfang in die militärische Aufrüstung. Das Hinterlader Geschütz, das Basel vor 1634 kaufte, konnte auf Türmen positioniert werden und auch weiter entfernte Ziele treffen.
1614

1613

Die von vier Basler Medizinprofessoren gestiftete Scheibe setzt das neue pharmazeutische Interesse der Mediziner ins Bild. Im Hintergrund ist ein botanischer Garten zu sehen, wie ihn Caspar Bauhin 1589 bei der ‹Alten Universität› am Rheinsprung eingerichtet hatte. Im Vordergrund pflegen Frauen Pflanzen und sortieren Kräuter. Ein Gehilfe der im Bildzentrum abgebildeten Mediziner arbeitet an einem Destillierofen zur Herstellung von Kräuterdestillaten.
1613
Die Bearbeitung von Edelmetallen war ein facettenreicher Vorgang, der Menschen im frühneuzeitlichen Basel auf verschiedenen Ebenen zu faszinieren vermochte. Dies hatte viel mit handwerklichem Wissen, aber auch mit Herrschaft und zeitgenössischen Debatten rund um Konsum zu tun. Beispielhaft zeigen sich diese Dimensionen an der Grossen Gelte der Basler Weinleutenzunft. 1613 vom Goldschmied Hans Lüpold aus Silber gefertigt, greift die Form des repräsentativen Trinkgefässes das Zunftwappen der Weinleute auf: Die Gelte war ein geeichtes Gefäss, mit dem das ‹Weinumgeld› bemessen wurde, die wichtigste von der Herrschaft erhobene Konsumsteuer.
1613
Dinkel und – in geringerem Masse – Roggen zum Backen von Brot sowie Hafer als Futter für die Pferde waren für die Versorgung der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner essenziell. Um Engpässe ausgleichen zu können, legte die Obrigkeit in ertragreichen Jahren Getreidevorräte an, die sie in Krisenzeiten vergünstigt an die Bevölkerung abgab. 1621 etwa – im vierten Jahr des Dreissigjährigen Kriegs – versorgte die Stadt auf diese Weise zahlreiche Flüchtlinge.
1613/1653
Dinkel und – in geringerem Masse – Roggen zum Backen von Brot sowie Hafer als Futter für die Pferde waren für die Versorgung der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner essenziell. Um Engpässe ausgleichen zu können, legte die Obrigkeit in ertragreichen Jahren Getreidevorräte an, die sie in Krisenzeiten vergünstigt an die Bevölkerung abgab. 1621 etwa – im vierten Jahr des Dreissigjährigen Kriegs – versorgte die Stadt auf diese Weise zahlreiche Flüchtlinge.
1613/1653

1611

Die Wappen und der Text der Wappenscheibe verweisen auf die beiden Stifter, die das ‹Grosse Gesellenschiessen› von 1605 organisiert hatten. Die Oberbilder setzen das Schützenfest selbst in Szene. Vor den Toren Basels wurde damals eine Zeltstadt aufgebaut, in der die aus den Nachbargebieten nach Basel kommenden Schützen übernachteten.
1611~

1610

Polituren und Abnutzungsspuren auf der Unterseite zahlreicher Rinderunterkiefer aus der Siedlung Basel-Gasfabrik zeigen, dass diese Knochen möglicherweise als Kufen verwendet wurden, ähnlich wie es oben auf dem Gemälde von Pieter Brueghel dem Jüngeren zu sehen ist. Solche Schlitten könnten für den Transport kleiner Lasten über kurze Distanzen gedient haben.
1610~

1600

Antistes Grynaeus prägte die Basler Kirchengeschichte nach der Reformation. Unter seiner Führung setzte sich die reformierte Orthodoxie durch und die Basler Kirche näherte sich den Kirchen in der reformierten Eidgenossenschaft an.
1600~
Unter naturwissenschaftlich interessierten Gelehrten war das Sammeln und Trocknen von Pflanzen im 17. Jahrhundert eine weit verbreitete Praxis. Die ersten Herbarien in Basel stammten von Felix Platter und Caspar Bauhin. Beide legten selbst Gärten an, unternahmen Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung und nutzten ihre gelehrten Netzwerke, um sich Pflanzen aus ganz Europa und Übersee zu besorgen. Die Kartoffelpflanze, bei der es sich um den vermutlich ältesten erhaltenen Beleg handelt, hatte Bauhin in seinem eigenen Garten angepflanzt.
1600~
Die Fassadenmalereien am Haus ‹zum Löwenzorn› am Gemsberg (Nr. 2–4) gab der Eigentümer des Hauses, der aus Italien zugewanderte Kaufmann Balthasar Ravelasca, Mitte des 16. Jahrhunderts in Auftrag. Sie zeigen exemplarisch, dass Basel um 1600 eine bunte Stadt war. Ravelasca liess auch den Festsaal mit Wandmalereien ausschmücken.
1600~
In den Wirtshäusern der Stadt trafen sich nicht nur Bauern und Kleinhändler aus der Umgebung, sondern auch Fernhandelsleute, Diplomaten, Adlige, Bürgerinnen und Bürger sowie Studenten.
1600/1628

16XX

Die junge Witwe Wibrandis Rosenblatt heiratete 1528 Johannes Oekolampad. Mit dieser Priesterehe setzten die beiden ein Zeichen für die Reformation. Nach Oekolampads frühem Tod zog Rosenblatt nach Strassburg und heiratete 1531 Wolfgang Capito und, nachdem auch dieser verstorben war, 1542 Martin Bucer. Als Frau dreier bedeutender Stadtreformatoren wurde Rosenblatt zum Inbegriff der neuen evangelischen Pfarrfrau.
16XX
Stammbücher waren wichtige Medien der sozialen Vernetzung. Das Bild eines ‹fressenden Narren› aus dem Stammbuch von Jacob Götz spielt auf Exzesse während der Badeausflüge an. Im dazugehörigen Gedicht wird das «sufen» und «fressen» auf der Badenfahrt ironisch als «vom Tüfel» herkommend verurteilt.
16XX
Die Vorstadtgesellschaft in St.Alban richtete Mitte des 16. Jahrhunderts im dreigeschossigen Haus ‹zum Hohen Dolder› eine grosse Stube mit Bildern von Tells Apfelschuss, vom Tellensprung und vom Rütlischwur ein.
16XX
Vor der Erfindung von Gummisaugern im 19. Jahrhundert waren Zinnflaschen für die Säuglingsernährung im Gebrauch. Das Mundstück wurde mit einem Leinenstoff überzogen.
16XX/17XX
Die zwei Kavaliere in Trachten aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges verweisen ebenso auf diplomatische Verhandlungen wie auf Kriegshandlungen, die sich vor den Toren der Stadt abspielten. Krieg, Pest und Seuchen machten den Tod zu einer ständigen Bedrohung.
16XX
Das Basler Wappen war ein Zeichen der Integration und städtischen Einheit, aber auch des Ausschlusses. Der Rat liess Verbrecher mit glühenden Eisen brandmarken, um ihre Verbannung aus der Stadt sichtbar zu machen. Brandmarkung wie Verbannung zielten auch auf die Ehre der betroffenen Person – mit weitreichenden Folgen für die Zukunft der Verurteilten.
16XX

1599

Die doppelseitige Federzeichnung aus einem Manuskript des Basler Kaufmanns, Ratsherrn und städtischen Silberführers Andreas Ryff zeigt eine Bergwerkslandschaft, flankiert von Fortuna, die auf einer Kugel im stürmischen Meer balanciert. Nur eine Säule in der Bildmitte trennt die Schicksalsgöttin und das Meer vom emsigen Treiben in den Bergwerken und Produktionsstätten. Neben Ryffs Engagement im Bergbau sowie im Seiden- und Tuchgeschäft trug er auch eine ansehnliche Sammlung an Mineralien, Goldschmiedearbeiten und Münzen zusammen. Dieser Sammlung widmete er das mit zahlreichen Federzeichnungen illustrierte ‹Münz- und Mineralienbuch›. Es ist zugleich ein Zeugnis lokaler Wirtschaftspraktiken, Objekt bürgerlicher Repräsentation und Inszenierung einer politischen und religiösen Weltordnung.
1594/1599

1598

Das Häuptergestühl wurde 1598 von Hans Walter, Conrad Giger und Franz Pergo für die reformierte Basler Regierung im Münster neu geschaffen. Durch seine massive Ausstattung und seine zentrale Position innerhalb des Kirchenraums markierte es die Führungsrolle des Kleinen Rates. Wie die Renovation der Münsterfassade sorgte auch die pompöse Gestaltung des Gestühls für eine Kontroverse zwischen Rat und Geistlichkeit.
1598

1597

Das Genrebild von Hans Bock zeigt eine Gruppe von Menschen, die ein Bad nehmen, ein beliebter Zeitvertreib im 16. Jahrhundert. Neben den hygienischen Vorteilen bot das Bad auch Gelegenheit zur Erholung und Geselligkeit. Für die Posen seiner Figuren verwendete Bock Vorbilder aus anderen Werken. So war die am Beckenrand sitzende Frau bereits in seinem Venustanz zu sehen. Der Stil des Gemäldes erinnert an Lucas Cranachs Jungbrunnen, der den mittelalterlichen Glauben widerspiegelt, dass bestimmte Bäder heilen oder verjüngen können. Es ist zu erwähnen, dass beide Gemälde die Geschlechternormen der Zeit widerspiegeln. Darüber hinaus wurden Frauen im 16. Jahrhundert oft objektiviert und als kindlich und unschuldig stereotypisiert, was sich in der Darstellung junger, unverhüllter Körper in der Kunst widerspiegelt. Daher ist es wichtig, dieses Gemälde in seinem historischen Kontext zu betrachten.
1597
Nach dem Ende des Rappenkriegs setzte der Kaufmann und Ratsherr Andreas Ryff sich selbst und seine Rolle in der Konfliktbeilegung geschickt in Szene. Bei Schloss Wildenstein stand Ryff zu Ross demnach einer bewaffneten Menge gegenüber, die er dank diplomatischem Geschick beschwichtigen konnte.
1597

1594

Die doppelseitige Federzeichnung aus einem Manuskript des Basler Kaufmanns, Ratsherrn und städtischen Silberführers Andreas Ryff zeigt eine Bergwerkslandschaft, flankiert von Fortuna, die auf einer Kugel im stürmischen Meer balanciert. Nur eine Säule in der Bildmitte trennt die Schicksalsgöttin und das Meer vom emsigen Treiben in den Bergwerken und Produktionsstätten. Neben Ryffs Engagement im Bergbau sowie im Seiden- und Tuchgeschäft trug er auch eine ansehnliche Sammlung an Mineralien, Goldschmiedearbeiten und Münzen zusammen. Dieser Sammlung widmete er das mit zahlreichen Federzeichnungen illustrierte ‹Münz- und Mineralienbuch›. Es ist zugleich ein Zeugnis lokaler Wirtschaftspraktiken, Objekt bürgerlicher Repräsentation und Inszenierung einer politischen und religiösen Weltordnung.
1594/1599

1590

Im ‹Venustanz› inszenierte Hans Bock mythologische Figuren in einem Kirchenraum, der an das Innere des Basler Münsters erinnert.
1580~/1590~
In den 1580er Jahren veranlasste der Basler Jurist Basilius Amerbach
Ausgrabungen in Augst. Zwischen 1588 bis 1589
liess er Nachgrabungen am römischen 
Theater Augusta-Raurica durchführen. Der Plan, den
der Zeichner Hans Bock daraufhin von der Theaterruine erstellte, zählt zu 
den ältesten Dokumenten archäologischer Forschung in der Region.
1590

159X

An der Fassade des Basler Münsters blickt Martin von Tours seit den 1590er-Jahren auf einen Baumstrunk statt auf den ihm zu Füssen knienden Bettler, mit dem er der Legende nach seinen Mantel teilte. Vor der Reformation hatten ihn die Basler Gläubigen als Sinnbild gelebter Barmherzigkeit angerufen und verehrt. Eine solche Heiligenverehrung widersprach aus Sicht der Reformatoren allerdings den biblischen Vorgaben. Nach einer längeren Auseinandersetzung beschlossen Geistliche und Rat deshalb, den Bettler als Attribut des Heiligen zu entfernen.
159X

1588

An den Plänen zur Befestigung Basels arbeiteten verschiedene berühmte Ingenieure und Baumeister. Die ersten Entwürfe stammten von Daniel Specklin, dessen weitreichendster Vorschlag vorsah, die bestehende Mauer durch eine mit Bastionen verstärkte Ringmauer zu ersetzen. Jede Bastion sollte so ausgerichtet werden, dass sie im Falle eines Angriffs von der Nachbarsbastion aus gedeckt werden konnte. Letztlich scheiterte jedoch ein umfassender Umbau der Festungsanlagen.
1588

1580

Im ‹Venustanz› inszenierte Hans Bock mythologische Figuren in einem Kirchenraum, der an das Innere des Basler Münsters erinnert.
1580~/1590~

1579

Der Basler Goldschmied Leonhard Thurneisser (1531–1596), hier mit einer Harnprobe in der Hand, führte ein abenteuerliches Leben: Er nahm an Kriegszügen des Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach teil, machte als Bergwerksbesitzer, Metallurg und Alchemist in Tirol Karriere und unternahm ausgedehnte Reisen, die ihn angeblich bis nach Ägypten und auf den Sinai führten. 1571 wurde er Leibarzt am brandenburgischen Hof in Berlin, wo er mit Ferndiagnosen zu Harnproben und astrologischen Gutachten ein Vermögen verdiente. Im Bild hält er prüfend das Harnglas in der Hand.
1579

1577

Das Ehepaar Hornlocher/Aeder gehörte zur selbstbewussten politischen Führungsschicht Basels.
1577
Das Ehepaar Hornlocher/Aeder gehörte zur selbstbewussten politischen Führungsschicht Basels.
1577

1553

Die politische Kommunikation zwischen entfernten Orten wurde in der Regel durch Boten organisiert, die Briefe und Geschenke mit sich führten. Basel stattete seine Boten unter anderem mit einer kleinen Botenbüchse aus, die mit dem Baselstab als Erkennungszeichen versehen war.
1553

1550

Der Theologieprofessor und Prediger Johannes Oekolampad wurde zur Führungsfigur der Basler Reformation. Hans Asper stellte ihn mit der Bibel als dem zentralen Leitbild des neuen Glaubens dar.
1531/1550

1538

Die Karte zeigt Basel als befestigte Grenzstadt (rechts) sowie ihre geografische Lage zwischen dem Breisgau, dem Sundgau und den eidgenössischen Gebieten (links).
1538

1531

Der Theologieprofessor und Prediger Johannes Oekolampad wurde zur Führungsfigur der Basler Reformation. Hans Asper stellte ihn mit der Bibel als dem zentralen Leitbild des neuen Glaubens dar.
1531/1550

1526

«Das Bildnis des Erasmus von Rotterdam, gezeichnet von Albrecht Dürer» verkündet die auf antike Vorbilder verweisende Inschrifttafel auf Latein – und fügt auf Griechisch hinzu: «Das bessere [Bild] werden seine Schriften zeigen». Zu den Schriften gehören nicht nur die in den Vordergrund gerückten Bücher. Neben dem Schreibpult, erkennbar an der typischen Faltung, liegt ein Brief, und einen ebensolchen adressiert Erasmus gerade. So zeigt Dürers Kupferstich auch, wie Erasmus an seinem Bild schreibt. Das Porträt, hier sogar ein reproduzierbares, war in den zurückliegenden Jahrzehnten Teil der gelehrten Selbstdarstellung geworden, die eben doch keine rein schriftliche Angelegenheit war (Beyer 2011)
1526

1525

Religiöse Stiftungen dienten in der Zeit vor der Reformation dem eigenen Seelenheil und stillten zugleich das Bedürfnis, die eigene Frömmigkeit zur Schau zu stellen. Die Basler Bankiers- und Kaufmannsfamilie der Zscheckenbürlin investierte bis in die 1520er-Jahre viel Geld in solche Stiftungen. Einen Flügelaltar, der die Geburt Christi und die Anbetung der Drei Könige zeigt, liessen Amalie Zscheckenbürlin und ihr Gatte, Hans Oberried d. Ä., von Hans Holbein d. J. vermutlich für die Basler Kartause anfertigen. An den unteren Rändern liess sich die Stifterfamilie selbst abbilden. 1529 nahm das Ehepaar, das beim alten Glauben blieb, die Bilder mit nach Freiburg im Breisgau.
1525~
Religiöse Stiftungen dienten in der Zeit vor der Reformation dem eigenen Seelenheil und stillten zugleich das Bedürfnis, die eigene Frömmigkeit zur Schau zu stellen. Die Basler Bankiers- und Kaufmannsfamilie der Zscheckenbürlin investierte bis in die 1520er-Jahre viel Geld in solche Stiftungen. Einen Flügelaltar, der die Geburt Christi und die Anbetung der Drei Könige zeigt, liessen Amalie Zscheckenbürlin und ihr Gatte, Hans Oberried d. Ä., von Hans Holbein d. J. vermutlich für die Basler Kartause anfertigen. An den unteren Rändern liess sich die Stifterfamilie selbst abbilden. 1529 nahm das Ehepaar, das beim alten Glauben blieb, die Bilder mit nach Freiburg im Breisgau.
1525~
Vor der Reformation standen in den Kirchen Büchsen, mit denen für durchreisende Pilger gesammelt wurde.
1500/1525

1516

In seinen Zeichnungen kommentierte der aus Solothurn stammende Basler Maler Urs Graf ironisch das von den Zeitgenossen heftig diskutierte Söldnerwesen. Graf nahm selbst an mehreren Kriegszügen teil. Hier führt der mit einem Schweizerdolch ausgestattete Teufel einen alten, aufgeputzten deutschen Landsknecht am Narrenseil.
1516
Das Doppelporträt des Ehepaars Meyer-Kannengiesser ist eines der ersten Bilder, das Hans Holbein d. J. in Basel schuf. Es entstand 1516 anlässlich der Wahl Meyers zum Basler Bürgermeister. Meyer war der erste Bürgermeister, der nicht aus dem Adel stammte, sondern aus einer Zunft kam.
1516
1516 druckte Johannes Froben das von Erasmus herausgegebene und übersetzte ‹Novum Instrumentum omne› und setzte damit einen Meilenstein in der europäischen Kultur- und Geistesgeschichte. Es handelte sich um den ersten Druck des Neuen Testaments in griechischer Sprache. In die rechte Spalte liess Erasmus eine von ihm selbst angefertigte lateinische Übersetzung setzen.
1516
Die hier abgebildete Seite des sich selbst auf 1516 datierenden Schulmeisterschilds wird Ambrosius (und Hans?) Holbein zugeschrieben. Die Brüder malten das Schild wahrscheinlich für den befreundeten Humanisten Oswald Myconius, der damals die Lateinschule von St. Theodor leitete, dort jedoch keineswegs Anfängerunterricht gab. Aus diesem Grund zeigt die Tafel kaum den Alltag von Myconius, sondern – als Genrebild und mit der schriftlichen Einladung an alle und jeden, das Lesen und Schreiben zu erlernen – ein humanistisches Bildungsideal
1516

1515

In Predigten, zu denen Frauen und Männer zahlreich erschienen, wurde die reformatorische Lehre verbreitet. Was die Menschen glauben sollten, erläuterten der Basler Reformator Oekolampad und andere Priester durch die Auslegung von Bibelstellen. Diese Interaktion zwischen reformatorisch gesinnten Geistlichen und der Gemeinde war für die Reformation ebenso wichtig wie der Druck von Büchern, Schriften und Flugblättern, mit denen gegen die alte Kirche polemisiert und der neue Glaube propagiert wurde.
1515
Im 15. Jahrhundert wurden die Bettelbrüder beliebte Zielscheibe der um sich greifenden Kritik am Klerus. 1515 legte der Basler Drucker Johannes Froben ‹Das Lob der Torheit› des Erasmus von Rotterdam neu auf, der eben nach Basel gezogen war. Ein Exemplar dieses Drucks versah der Maler Hans Holbein der Jüngere auf den Seitenrändern mit kommentierenden Zeichnungen. Erasmus verspottete in seiner Moralsatire auch unwürdige geistliche Kollegen. In der abgebildeten Szene hält ein Bettelordensbruder mit der rechten Hand einen Stecken, um sich vom direkten Kontakt mit der Münze zu schützen. Der zur Schau gestellte Moralismus wird von der linken Hand des Geistlichen ad absurdum geführt. Als Kommentar zu den Basler Bettelordenskonventen lässt sich die Zeichnung jedoch nicht heranziehen. Erasmus hatte sein Werk 1509 in England verfasst
1515

1513

Maria und der Jünger Johannes betrauern den am Kreuz gestorbenen Jesus. Der drastische Realismus dieser ins Bild gesetzten Passionsfrömmigkeit, vom entkräfteten Leib des Gottessohns über die Verletzungen bis hin zum rinnenden Blut, soll zum Mitleiden und zum Erbarmen auffordern, für das besonders Maria steht, die eine Wunde ihres Sohnes küsst. Dass Jesus für dieses Mitleid empfänglich ist, verdeutlicht seine Hinwendung zur Mutter. Über Johannes wird unterdessen direkter Blickkontakt zu den Betrachtern hergestellt, nämlich den Basler Ratsherren. Das «Erbärmdebild» schmückte die untere Zone eines Altars im Ratshaus. Die Wappen Salzmann (Löwe) und zem Blech (Pfeilspitzen, nicht im Bild) verweisen auf das Stifterpaar Adalbert Salzmann und dessen Ehefrau, eine zem Blech. Adalbert war Notar an der bischöflichen Kurie, erhielt aber nach dem Einkauf in die Gartnernzunft im Jahr 1515 auch Aufträge des Rats. Die Übergabe des Kunstwerks an den Rat dürfte in diese Zeit datieren. Kurz zuvor war eine monumentale Darstellung des Jüngsten Gerichts an einer der Hoffassaden des Rathauses fertiggestellt worden, die bis heute zu sehen ist. Beide Themen – Gericht und Erbarmen – boten sich an, um den Rat als christliche Obrigkeit anzusprechen, ermahnend ebenso wie legitimierend (KDM BS, Bd. 1, S. 410).
1513

1502

Basel hatte schon im 13. Jahrhundert einen Brunnmeister. In ihrer Reihe war der Brunnmeister Hans Zschan ein Meister seines Faches. Im Auftrag oder jedenfalls auf Kosten des Basler Rats fertigte er gemeinsam mit einem versierten Zeichner um 1500 Pläne des Spalen- und, hier abgebildet, des Münsterwerks an, die das Leitungsnetz abstrahierend wiedergeben, aber zugleich die Ausführung der Brunnstöcke und -stuben detailliert erfassen. Steinerne Brunnen sind in rötlicher Farbe gezeichnet, wichtige technische Elemente, etwa Zapfen, genau erfasst. Die Pläne wurden aus Pergamentblättern zusammengenäht und massen ausgefaltet ca. 2,5 auf 7 Meter. Exklusives Publikum dieser ebenso repräsentativen wie geheimen Schaustücke war der Basler Rat (Nørgaard 2019). Die Beschriftungen richteten sich aber auch an künftige Brunnmeister, denen Zschan im Rezeptstil sein Wissen weitergab: «In dieser Stube liegt ein Gabelloch mit zwei Punzen (Keilen/Stiften), und wenn Du Teuchel stossen willst …, so schlag das Wasser hier ab.»
1501/1502
-
1501/1502

1501

Basel hatte schon im 13. Jahrhundert einen Brunnmeister. In ihrer Reihe war der Brunnmeister Hans Zschan ein Meister seines Faches. Im Auftrag oder jedenfalls auf Kosten des Basler Rats fertigte er gemeinsam mit einem versierten Zeichner um 1500 Pläne des Spalen- und, hier abgebildet, des Münsterwerks an, die das Leitungsnetz abstrahierend wiedergeben, aber zugleich die Ausführung der Brunnstöcke und -stuben detailliert erfassen. Steinerne Brunnen sind in rötlicher Farbe gezeichnet, wichtige technische Elemente, etwa Zapfen, genau erfasst. Die Pläne wurden aus Pergamentblättern zusammengenäht und massen ausgefaltet ca. 2,5 auf 7 Meter. Exklusives Publikum dieser ebenso repräsentativen wie geheimen Schaustücke war der Basler Rat (Nørgaard 2019). Die Beschriftungen richteten sich aber auch an künftige Brunnmeister, denen Zschan im Rezeptstil sein Wissen weitergab: «In dieser Stube liegt ein Gabelloch mit zwei Punzen (Keilen/Stiften), und wenn Du Teuchel stossen willst …, so schlag das Wasser hier ab.»
1501/1502
-
1501/1502

1500

Durch die Reformation löste sich die Einheit der christlichen Kirche auf. Neben politischen prägten von nun an auch konfessionelle Grenzen die Region um Basel.
1500/1700
Durch die Reformation löste sich die Einheit der christlichen Kirche auf. Neben politischen prägten von nun an auch konfessionelle Grenzen die Region um Basel.
1500/1700
Bis ins 17. Jahrhundert brach in der Stadt ungefähr alle fünfzehn Jahre eine Seuche oder
die Pest aus und forderte häufig tausende Opfer. So stieg die Zahl der Stadtbewohnerinnen und -bewohner kaum an. Erst nach der letzten grossen Pestwelle 1666/67 setzte ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum ein, dem der Rat im 18. Jahrhundert mit einer restriktiven Einwanderungspolitik entgegenwirkte. Bei der Volkszählung im Jahr 1779 wurden 15 040 Personen erfasst. Für die Zeit davor liegen keine exakten Zahlen vor. Mithilfe von Tauf- und Geburtsregistern, Verzeichnissen der Bürgeraufnahmen, Häuserverzeichnissen, Steuerrödeln und des ‹Pestberichts› des Stadtarztes Felix Platter lassen sich aber Näherungswerte abschätzen (Angaben nach Gschwind 1977, S. 172–174. Hatje 1992, S. 164 f.).
1500/1700
Bis ins 17. Jahrhundert brach in der Stadt ungefähr alle fünfzehn Jahre eine Seuche oder
die Pest aus und forderte häufig tausende Opfer. So stieg die Zahl der Stadtbewohnerinnen und -bewohner kaum an. Erst nach der letzten grossen Pestwelle 1666/67 setzte ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum ein, dem der Rat im 18. Jahrhundert mit einer restriktiven Einwanderungspolitik entgegenwirkte. Bei der Volkszählung im Jahr 1779 wurden 15 040 Personen erfasst. Für die Zeit davor liegen keine exakten Zahlen vor. Mithilfe von Tauf- und Geburtsregistern, Verzeichnissen der Bürgeraufnahmen, Häuserverzeichnissen, Steuerrödeln und des ‹Pestberichts› des Stadtarztes Felix Platter lassen sich aber Näherungswerte abschätzen (Angaben nach Gschwind 1977, S. 172–174. Hatje 1992, S. 164 f.).
1500/1700
Vor der Reformation standen in den Kirchen Büchsen, mit denen für durchreisende Pilger gesammelt wurde.
1500/1525
Vom 11. bis zum 14. Jahrhundert hatte sich im Inneren des älteren Stadtmauerrings eine verdichtete Siedlung entwickelt. In der Birsigniederung ermöglichten Aufplanierungen das Vorrücken der Häuser an das nunmehr tief eingeschnittene, stark verengte Bett des Birsigs (Matt; Jaggi 2011, S. 48). Schon im 13. Jahrhundert waren die Kanalanlagen, die bis ins 19. Jahrhundert handwerklich und industriell genutzt Basler Kanäle und das Münsterbrunnwerk um 1500 wurden, im Wesentlichen errichtet. In den Plan eingezeichnet ist der ungefähre Verlauf des Münsterbrunnwerks und die Verteilung der Laufbrunnen, wie sie sich aus einem Plan ergibt, der um 1500 angefertigt wurde. Brunnen bei geistlichen Gebäuden sind rot gesetzt, die im Plan nur unvollständig erfassten privaten Hofbrunnen grün, alle anderen gelb.
1500~
Vom 11. bis zum 14. Jahrhundert hatte sich im Inneren des älteren Stadtmauerrings eine verdichtete Siedlung entwickelt. In der Birsigniederung ermöglichten Aufplanierungen das Vorrücken der Häuser an das nunmehr tief eingeschnittene, stark verengte Bett des Birsigs (Matt; Jaggi 2011, S. 48). Schon im 13. Jahrhundert waren die Kanalanlagen, die bis ins 19. Jahrhundert handwerklich und industriell genutzt Basler Kanäle und das Münsterbrunnwerk um 1500 wurden, im Wesentlichen errichtet. In den Plan eingezeichnet ist der ungefähre Verlauf des Münsterbrunnwerks und die Verteilung der Laufbrunnen, wie sie sich aus einem Plan ergibt, der um 1500 angefertigt wurde. Brunnen bei geistlichen Gebäuden sind rot gesetzt, die im Plan nur unvollständig erfassten privaten Hofbrunnen grün, alle anderen gelb.
1500~
Brunnen in Basel um 1500; Koordinatensystem: EPSG:2056 - CH1903+ / LV95
1500~
Basler Kanäle und das Münsterbrunnwerk um 1500; Koordinatensystem: EPSG:2056 - CH1903+ / LV95
1500~

15XX

Die säuberliche Anordnung dieser im Basler Stadtgraben aufgefundenen Knochen ist trügerisch. Sie erlauben zwar, die sterblichen Überreste als diejenigen eines aus Nordafrika stammenden Berberaffen zu bestimmen. Über das Leben dieses Tiers lassen sie aber nur wenige und weitgehend ungesicherte Schlüsse zu. Sein Leben dürfte in weit weniger geordneten Bahnen verlaufen sein, als es die Präsentation der Knochen zu wissenschaftlichen Zwecken insinuiert. Als Ausgangspunkt, um die Geschichte Basels im Spätmittelalter neu zu erzählen, erweist sich dieser aussergewöhnliche Fund dennoch als geeignet
15XX

1493

-
1493
Nur selten sind die ländlichen Besitzungen einzelner Städter gesamthaft zu erfassen. Ein vom Basler Kaufmann Ulrich Meltinger überliefertes Handelsbuch aus dem späten 15. Jahrhundert erlaubt wenigstens ausschnitthaft zu bestimmen, an welchen Orten der Kaufmann im Zeitraum 1470–1493 ländlichen Boden oder ländliche Einkünfte besaß und wo er Halbviehverträge einging. Wie sich in Einzelfällen nachvollziehen lässt (rote Linie), wechselten Kühe oder Kälber dabei immer wieder den Ort (Rippmann 1990, S. 192–210).
1470/1493
Nur selten sind die ländlichen Besitzungen einzelner Städter gesamthaft zu erfassen. Ein vom Basler Kaufmann Ulrich Meltinger überliefertes Handelsbuch aus dem späten 15. Jahrhundert erlaubt wenigstens ausschnitthaft zu bestimmen, an welchen Orten der Kaufmann im Zeitraum 1470–1493 ländlichen Boden oder ländliche Einkünfte besaß und wo er Halbviehverträge einging. Wie sich in Einzelfällen nachvollziehen lässt (rote Linie), wechselten Kühe oder Kälber dabei immer wieder den Ort (Rippmann 1990, S. 192–210).
1470/1493
Geodaten: Besitz des Kaufmanns Ulrich Meltinger im Umland von Basel;  Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
1470/1493

1486

1438 bestimmte das Basler Konzil, jede Bischofskirche solle eine Predigerstelle einrichten. In Basel geschah das 1455/56. Als 1484 Johann Heynlin diese Stelle antrat, wurde für ihn eine steinerne Kanzel geschaffen. Das Detail zeigt, wie der Tod den Prediger mahnt, selbst er könne dem Jüngsten Gericht nicht entgehen. In persönlichen Notizen hielt Heynlin fest, für welche Worte das Spruchband des Todes steht: «Auch Du musst hervür» (KDS BS, Bd. 10, S. 298).
1486

1480

Die Kratz- und Stichspuren im Gesicht des heiligen Laurentius, dessen Statue bis in die Reformationszeit in der Kapelle auf dem Andreasplatz stand, zeugen von den Attacken der Bilderstürmer.
1480~
Die Kratz- und Stichspuren im Gesicht des heiligen Laurentius, dessen Statue bis in die Reformationszeit in der Kapelle auf dem Andreasplatz stand, zeugen von den Attacken der Bilderstürmer.
1480~

1470

Nur selten sind die ländlichen Besitzungen einzelner Städter gesamthaft zu erfassen. Ein vom Basler Kaufmann Ulrich Meltinger überliefertes Handelsbuch aus dem späten 15. Jahrhundert erlaubt wenigstens ausschnitthaft zu bestimmen, an welchen Orten der Kaufmann im Zeitraum 1470–1493 ländlichen Boden oder ländliche Einkünfte besaß und wo er Halbviehverträge einging. Wie sich in Einzelfällen nachvollziehen lässt (rote Linie), wechselten Kühe oder Kälber dabei immer wieder den Ort (Rippmann 1990, S. 192–210).
1470/1493
Nur selten sind die ländlichen Besitzungen einzelner Städter gesamthaft zu erfassen. Ein vom Basler Kaufmann Ulrich Meltinger überliefertes Handelsbuch aus dem späten 15. Jahrhundert erlaubt wenigstens ausschnitthaft zu bestimmen, an welchen Orten der Kaufmann im Zeitraum 1470–1493 ländlichen Boden oder ländliche Einkünfte besaß und wo er Halbviehverträge einging. Wie sich in Einzelfällen nachvollziehen lässt (rote Linie), wechselten Kühe oder Kälber dabei immer wieder den Ort (Rippmann 1990, S. 192–210).
1470/1493
Geodaten: Besitz des Kaufmanns Ulrich Meltinger im Umland von Basel;  Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
1470/1493

1444

Die Temperaturrekonstruktion zeigt, dass die Anomalie im Jahr 1540, der keine langanhaltende Klimaerwärmung folgte, sogar den «bisher heissesten» Sommer 2003 übertraf.
1444/2011
Die Temperaturrekonstruktion zeigt, dass die Anomalie im Jahr 1540, der keine langanhaltende Klimaerwärmung folgte, sogar den «bisher heissesten» Sommer 2003 übertraf.
1444/2011

1441

Bischof Friedrich zu Rhein entstammte einer angesehenen Adelsdynastie, deren Besitzungen vor allem im Sundgau und Breisgau lagen. Das Buch der adligen Lehen des Basler Fürstbistums will den Herrschaftsanspruch der Bischöfe belegen.
1441

1432

Das Siegel, mit dem das Basler Konzil seine Beschlüsse beglaubigte, zeigt den Rechtsanspruch, den die Versammlung gegenüber den weltlichen Mächten, aber auch gegenüber dem Papst erhob. Die Inschrift auf der Vorderseite (+ SACRO / SCA: GENE RALIS : SINO / DVS : BASI / LIENSIS + Das heilige allgemeine Konzil zu Basel) betont vor allem die Heiligkeit der Synode. Das Siegelbild auf der Rückseite hingegen stellt die Versammlung kirchlicher Prälaten dar, denen Christus als Weltenherrscher den Segen gibt und in der die göttliche Macht im Symbol der Taube als Heiliger Geist dauerhaft anwesend ist
1432
Das Siegel, mit dem das Basler Konzil seine Beschlüsse beglaubigte, zeigt den Rechtsanspruch, den die Versammlung gegenüber den weltlichen Mächten, aber auch gegenüber dem Papst erhob. Die Inschrift auf der Vorderseite (+ SACRO / SCA: GENE RALIS : SINO / DVS : BASI / LIENSIS + Das heilige allgemeine Konzil zu Basel) betont vor allem die Heiligkeit der Synode. Das Siegelbild auf der Rückseite hingegen stellt die Versammlung kirchlicher Prälaten dar, denen Christus als Weltenherrscher den Segen gibt und in der die göttliche Macht im Symbol der Taube als Heiliger Geist dauerhaft anwesend ist
1432

1400

Basels Einbürgerungspolitik wurde im Laufe der Frühen Neuzeit immer restriktiver.
Im 18. Jahrhundert kam es kaum noch zu Neuaufnahmen ins Bürgerrecht.
1400/1798
Basels Einbürgerungspolitik wurde im Laufe der Frühen Neuzeit immer restriktiver. Im 18. Jahrhundert kam es kaum noch zu Neuaufnahmen ins Bürgerrecht.
1400/1798
Die Karte verdeutlicht Grundzüge der Basler Sakraltopografie um 1400. Neben den hier gezeigten Orten sind weitere erwähnenswert: Wer heute vom Bahnhof SBB ins Zentrum spaziert, kommt zuerst an der St. Elisabethenkirche vorbei. Früher stand in dieser Zone, nahe beim Steinenkloster (9), eine kleine Kapelle, die um 1400 aber Zentralort für die St.-Ulrichs-Gemeinde war. Dazu gehörten neben der Bewohnerschaft der umliegenden Vorstädte auch die Leute aus Binningen und Bottmingen. Die eigentliche Pfarrkirche St. Ulrich (8) lag ausserhalb des Pfarrsprengels auf dem Münsterhügel und wurde vom Domkapitel besetzt. Auch der winzige Pfarrsprengel, den die Johanniter (7) St. Peter (3) abtrotzten, fehlt in der Darstellung. Auf den einstigen Klostergeländen sind heute oft grössere Gebäude oder öffentliche Parks untergebracht – vom Kollegienhaus über die Claramatte bis zum Kasernenareal. Selbst in der Beseitigung, im Bruch, prägen die kirchlichen Institutionen des alten Basel also das neue mit.
1400~
Die Karte verdeutlicht Grundzüge der Basler Sakraltopografie um 1400. Neben den hier gezeigten Orten sind weitere erwähnenswert: Wer heute vom Bahnhof SBB ins Zentrum spaziert, kommt zuerst an der St. Elisabethenkirche vorbei. Früher stand in dieser Zone, nahe beim Steinenkloster (9), eine kleine Kapelle, die um 1400 aber Zentralort für die St.-Ulrichs-Gemeinde war. Dazu gehörten neben der Bewohnerschaft der umliegenden Vorstädte auch die Leute aus Binningen und Bottmingen. Die eigentliche Pfarrkirche St. Ulrich (8) lag ausserhalb des Pfarrsprengels auf dem Münsterhügel und wurde vom Domkapitel besetzt. Auch der winzige Pfarrsprengel, den die Johanniter (7) St. Peter (3) abtrotzten, fehlt in der Darstellung. Auf den einstigen Klostergeländen sind heute oft grössere Gebäude oder öffentliche Parks untergebracht – vom Kollegienhaus über die Claramatte bis zum Kasernenareal. Selbst in der Beseitigung, im Bruch, prägen die kirchlichen Institutionen des alten Basel also das neue mit.
1400~
Basler Pfarrsprengel um 1400 ; Koordinatensystem: EPSG:2056 - CH1903+ / LV95
1400~
Die Karte zeigt den fast deckungsgleichen Verlauf der Burkhardschen Stadtmauer mit der Inneren Stadtmauer. Erst nach dem Erdbeben von 1356 erweiterte sich dank der Äusseren Stadtmauer das geschützte Wohngebiet. Bis ins 19. Jahrhundert blieb dies der Lebensraum der städtischen Bevölkerung.
0800/1400
Die Karte zeigt den fast deckungsgleichen Verlauf der Burkhardschen Stadtmauer mit der Inneren Stadtmauer. Erst nach dem Erdbeben von 1356 erweiterte sich dank der Äusseren Stadtmauer das geschützte Wohngebiet. Bis ins 19. Jahrhundert blieb dies der Lebensraum der städtischen Bevölkerung.
0800/1400
Kloster, Kirchen und Synagogen in Basel 800–1400; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0800/1400
Stadtentwicklung von Basel, 800–1400; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0800/1400
Basler Stadtmauern, 800–1400; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0800/1400
Türme der Basler Stadtmauern, 800–1400; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0800/1400

1390

Eine Schnitzerei am Chorgestühl des Basler Münsters aus der Zeit um 1380 inszeniert demonstrative Judenverachtung. Zwei Juden trinken direkt von den Zitzen einer Sau deren Milch. Dies karikiert das Nahrungstabu der jüdischen Religion für das als unrein erachtete Schwein. Die Karriere der ‹Judensau› als Bild- und Sprachmotiv massiv ausgrenzender Beschimpfung reicht vom 13. Jahrhundert bis heute
1384/1390

1384

Eine Schnitzerei am Chorgestühl des Basler Münsters aus der Zeit um 1380 inszeniert demonstrative Judenverachtung. Zwei Juden trinken direkt von den Zitzen einer Sau deren Milch. Dies karikiert das Nahrungstabu der jüdischen Religion für das als unrein erachtete Schwein. Die Karriere der ‹Judensau› als Bild- und Sprachmotiv massiv ausgrenzender Beschimpfung reicht vom 13. Jahrhundert bis heute
1384/1390

1381

Der steinerne Sitz ist der einzige mittelalterliche  Bischofsstuhl, der sich in der Schweiz erhalten hat.
1381

1356

Neben Basel traf das Erdbeben auch andere Städte und vor allem Burgen, die mit ihren hoch aufragenden Türmen besonders gefährdet waren. Die Karte (nach Meyer 2006) beruht auf chronikalischen Berichten und archäologischen Befunden. Sie zeigt auch, wie viele Burgen die Region damals prägten.
1356
Neben Basel traf das Erdbeben auch andere Städte und vor allem Burgen, die mit ihren hoch aufragenden Türmen besonders gefährdet waren. Die Karte (nach Meyer 2006) beruht auf chronikalischen Berichten und archäologischen Befunden. Sie zeigt auch, wie viele Burgen die Region damals prägten.
1356
Neben Basel traf das Erdbeben auch andere Städte und vor allem Burgen, die mit ihren hoch aufragenden Türmen besonders gefährdet waren. Die Karte (nach Meyer 2006) beruht auf chronikalischen Berichten und archäologischen Befunden. Sie zeigt auch, wie viele Burgen die Region damals prägten.
Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
1356

1300

Je nachdem, auf welche Ebene man fokussiert, wird eher Kontinuität oder Wandel im Studium der Gelehrten sichtbar. Die heute selbstverständlich gewordenen Möglichkeiten des Seitenlayouts wurden seit dem 11. Jahrhundert allmählich zum Standard und an Orten wie dem Basler Predigerkloster gepflegt und verfeinert – hier sichtbar an einer lateinischen Übersetzung der ‹Metaphysik› des Aristoteles aus dem 13. Jahrhundert, die Freiraum für typische Bearbeitungstechniken liess. Über den Textzeilen platziert sind ganz konkrete Hinweise zur Bedeutung einzelner Wörter. Rot umrandet warnt links oben eine Bemerkung, dass der Wortlaut der Hauptspalte keine korrekte Übersetzung des griechischen Textes sei. Rechts weist ein Kommentar von anderer Hand auf Schwierigkeiten der Interpretation hin.
1270/1300

1270

Je nachdem, auf welche Ebene man fokussiert, wird eher Kontinuität oder Wandel im Studium der Gelehrten sichtbar. Die heute selbstverständlich gewordenen Möglichkeiten des Seitenlayouts wurden seit dem 11. Jahrhundert allmählich zum Standard und an Orten wie dem Basler Predigerkloster gepflegt und verfeinert – hier sichtbar an einer lateinischen Übersetzung der ‹Metaphysik› des Aristoteles aus dem 13. Jahrhundert, die Freiraum für typische Bearbeitungstechniken liess. Über den Textzeilen platziert sind ganz konkrete Hinweise zur Bedeutung einzelner Wörter. Rot umrandet warnt links oben eine Bemerkung, dass der Wortlaut der Hauptspalte keine korrekte Übersetzung des griechischen Textes sei. Rechts weist ein Kommentar von anderer Hand auf Schwierigkeiten der Interpretation hin.
1270/1300

1100

Die Tonröhren wurden 1979 im Hof des Kreuzgangs von St.Alban ausgegraben. Sie wurden eigens für das Kloster gebrannt. Solche Röhren sind für die übrige Nordwestschweiz bislang nicht nachgewiesen.
1100

1000

Wohn- und Lagergebäude sowie Werkstätten, Ställe und Zäune wurden im Frühmittelalter aus Holz und Lehm gebaut und hinterliessen daher kaum Spuren.
500/1000
Beim Grubenhaus handelt es sich um eine typische frühmittelalterliche Gebäudeform, in der unterschiedliche Tätigkeiten wie zum Beispiel Weben ausgeübt wurden. Das Gebäude war eingetieft und konnte auch als Stall oder Lager genutzt werden.
500/1000
Das Königreich Burgund bestand seit dem 9. Jahrhundert und löste sich im Verlauf des Mittelalters auf. Es entsprach nicht den nationalen Grenzvorstellungen des 19. Jahrhunderts und verschwand aus dem historischen Bewusstsein. Für die Geschichte des Fürstbistums Basel ist es hingegen von grosser Wichtigkeit.
1000~
Das Königreich Burgund bestand seit dem 9. Jahrhundert und löste sich im Verlauf des Mittelalters auf. Es entsprach nicht den nationalen Grenzvorstellungen des 19. Jahrhunderts und verschwand aus dem historischen Bewusstsein. Für die Geschichte des Fürstbistums Basel ist es hingegen von grosser Wichtigkeit.
1000~
Ausdehnung des Königreich Burgund am Ende des 10. Jh.; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
1000~

814

Maximale Ausdehnung des fränkischen/karolingischen Königreichs um 814 n. Chr.; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0814~

800

Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
0600/0800
Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
0600/0800
Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0600/0800
Bestattungsplätze, Siedlungsspuren und Militäranlagen des 4.–8. Jahrhunderts n. Chr. Die Lage, Grösse und Belegungsdauer der frühmittelalterlichen Bestattungsplätze informieren über die Besiedlung und Bevölkerungsdynamik im Umland von Basel. Die Zuordnung zu ethnischen Bevölkerungsgruppen, wie sie früher üblich war, beruhte auf antiken Schriftquellen und wird heute infrage gestellt.
0300/0800
Bestattungsplätze, Siedlungsspuren und Militäranlagen des 4.–8. Jahrhunderts n. Chr. Die Lage, Grösse und Belegungsdauer der frühmittelalterlichen Bestattungsplätze informieren über die Besiedlung und Bevölkerungsdynamik im Umland von Basel. Die Zuordnung zu ethnischen Bevölkerungsgruppen, wie sie früher üblich war, beruhte auf antiken Schriftquellen und wird heute infrage gestellt.
0300/0800
Frühmittelalterliche Gräberfelder im Kanton Basel-Stadt; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0300/0800
Münsterhügel im Frühmittelalter; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0300/0800
Die Karte zeigt den fast deckungsgleichen Verlauf der Burkhardschen Stadtmauer mit der Inneren Stadtmauer. Erst nach dem Erdbeben von 1356 erweiterte sich dank der Äusseren Stadtmauer das geschützte Wohngebiet. Bis ins 19. Jahrhundert blieb dies der Lebensraum der städtischen Bevölkerung.
0800/1400
Die Karte zeigt den fast deckungsgleichen Verlauf der Burkhardschen Stadtmauer mit der Inneren Stadtmauer. Erst nach dem Erdbeben von 1356 erweiterte sich dank der Äusseren Stadtmauer das geschützte Wohngebiet. Bis ins 19. Jahrhundert blieb dies der Lebensraum der städtischen Bevölkerung.
0800/1400
Kloster, Kirchen und Synagogen in Basel 800–1400; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0800/1400
Stadtentwicklung von Basel, 800–1400; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0800/1400
Basler Stadtmauern, 800–1400; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0800/1400
Türme der Basler Stadtmauern, 800–1400; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0800/1400

774

Langobardisches Königreich (568–774 n. Chr.); Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0568/0774

620

Germanische Namen treten erst spät in den Inschriften auf, so etwa Baudoaldus ‹Baud-Wald› = ‹Gebieter-Herrschaft› (7. Jahrhundert) und Radoara ‹Rād-Wara› = ‹Rat-Schutz›
0620

600

Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
0600/0800
Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
0600/0800
Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0600/0800

568

Langobardisches Königreich (568–774 n. Chr.); Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0568/0774

476

Vor dem Kunstmuseum konnten in den Jahren 2018–2021 Reste der römischen Siedlung freigelegt werden. Ein dort gefundenes Skelett zeugt vom römischen Brauch, verstorbene Säuglinge beim Wohnhaus zu bestatten.
-0753/0476
Die spätrömische Umwehrung des Münsterhügels bestand aus einer ca. 1,2 Meter breiten Mauer, die – wie für die spätrömische Epoche typisch – wiederverwertete Gebäude- und Architekturteile anderer Bauwerke, sogenannte Spolien, enthielt.
0300/0476
Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
0475/0476
Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
0475/0476
Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0475/0476

475

Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
0475/0476
Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
0475/0476
Räumliche Entwicklung ausgewählter frühmittelalterlicher Territorien in Mittel- und Westeuropa zwischen 476 und 814 n. Chr. Es handelte sich um administrative Einheiten, die aus den Schriftquellen bekannt sind und von der älteren Forschung mit bestimmten Völkern gleichgesetzt wurden.
Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0475/0476

400

Verkehrswege der römischen Kaiserzeit und Spätantike im Umland von Basel; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0000/0400
Siedlungslandschaft im Umfeld des Kastells Kaiseraugst gemäss dem aktuellen Forschungsstand. Kartiert sind die bekannten Fundstellen des späten 3. und 4. Jahrhunderts n. Chr.
0275~/0400
Siedlungslandschaft im Umfeld des Kastells Kaiseraugst gemäss dem aktuellen Forschungsstand. Kartiert sind die bekannten Fundstellen des späten 3. und 4. Jahrhunderts n. Chr.
0275~/0400
Fundstellen des späten 3. und 4. Jahrhunderts n. Chr.; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0275~/0400

4XX

Blick von Südwesten auf das Zentrum der Koloniestadt Augusta Raurica, um 200 n. Chr., Bronzemodell vor dem Römermuseum in Augst.
04XX

350

Die weitläufige Axialhofvilla bestand aus der pars urbana (Herrenhaus) und der pars rustica (Wirtschaftsgebäude). Die Gebäude gruppierten sich axial, das heisst entlang einer Achse, um einen zentralen Wirtschaftshof und Garten. Die luxuriöse Ausstattung des Gutshofes umfasste ein Bad, Brunnen aus Carrara Marmor, Fussbodenheizungen, Wandmalereien und Mosaiken.
0100/0350

300

Das Imperium Romanum in caesarischer Zeit (oben) sowie zur mittleren Kaiserzeit (unten). In der mittleren Kaiserzeit erreichte das Imperium Romanum seine grösste Ausdehnung.
-0100/0300
Das Imperium Romanum in caesarischer Zeit (oben) sowie zur mittleren Kaiserzeit (unten). In der mittleren Kaiserzeit erreichte das Imperium Romanum seine grösste Ausdehnung.
-0100/0300
Das Imperium Romanum in caesarischer Zeit (oben) sowie zur mittleren Kaiserzeit (unten). In der mittleren Kaiserzeit erreichte das Imperium Romanum seine grösste Ausdehnung.
-0100/0300
Ausdehnung des Imperium Romanum zu caesarischer Zeit; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100/0300
Provinznamen caesarischer Zeit; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100/0300
Ausdehnung des Imperium Romanum zur mittleren Kaiserzeit; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100/0300
Provinznamen mittlere Kaiserzeit; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100/0300
Provinz Germania Superior; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100/0300
Siedlungslandschaft im Einflussgebiet der Colonia Augusta Raurica gemäss dem aktuellen Forschungsstand. Kartiert sind die bekannten Fundstellen des 1. bis 3. Jahrhunderts n. Chr.
0000/0300
Siedlungslandschaft im Einflussgebiet der Colonia Augusta Raurica gemäss dem aktuellen Forschungsstand. Kartiert sind die bekannten Fundstellen des 1. bis 3. Jahrhunderts n. Chr.
0000/0300
Bekannte Fundstellen des 1. bis 3. Jahrhunderts n. Chr.; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0000/0300
Die spätrömische Provinzeinteilung nördlich der Alpen und das angenommene alamannische Siedlungsgebiet. Die Provinz Maxima Sequanorum entstand im Jahr 297 durch Aufteilung der ehemaligen Provinz Germania Superior im Rahmen der Verwaltungs- und Militärreformen unter Kaiser Diokletian. Sie war in vier Regionen unterteilt: Die civitas Vesontiensium (Hauptort Besançon), die civitas Helvetiorum (Avenches),die Colonia Iulia Equestris (Nyon) und die Colonia Augusta Raurica (Augst/Kaiseraugst).
0300~
Die spätrömische Provinzeinteilung nördlich der Alpen und das angenommene alamannische Siedlungsgebiet. Die Provinz Maxima Sequanorum entstand im Jahr 297 durch Aufteilung der ehemaligen Provinz Germania Superior im Rahmen der Verwaltungs- und Militärreformen unter Kaiser Diokletian. Sie war in vier Regionen unterteilt: Die civitas Vesontiensium (Hauptort Besançon), die civitas Helvetiorum (Avenches),die Colonia Iulia Equestris (Nyon) und die Colonia Augusta Raurica (Augst/Kaiseraugst).
0300~
Römische Provinzen nach Verwaltungsreform Diokletians (Ausschnitt); Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0300~
Angenommenes Siedlungsgebiet der Alamannen; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0300~
Die spätrömische Umwehrung des Münsterhügels bestand aus einer ca. 1,2 Meter breiten Mauer, die – wie für die spätrömische Epoche typisch – wiederverwertete Gebäude- und Architekturteile anderer Bauwerke, sogenannte Spolien, enthielt.
0300/0476
Bestattungsplätze, Siedlungsspuren und Militäranlagen des 4.–8. Jahrhunderts n. Chr. Die Lage, Grösse und Belegungsdauer der frühmittelalterlichen Bestattungsplätze informieren über die Besiedlung und Bevölkerungsdynamik im Umland von Basel. Die Zuordnung zu ethnischen Bevölkerungsgruppen, wie sie früher üblich war, beruhte auf antiken Schriftquellen und wird heute infrage gestellt.
0300/0800
Bestattungsplätze, Siedlungsspuren und Militäranlagen des 4.–8. Jahrhunderts n. Chr. Die Lage, Grösse und Belegungsdauer der frühmittelalterlichen Bestattungsplätze informieren über die Besiedlung und Bevölkerungsdynamik im Umland von Basel. Die Zuordnung zu ethnischen Bevölkerungsgruppen, wie sie früher üblich war, beruhte auf antiken Schriftquellen und wird heute infrage gestellt.
0300/0800
Frühmittelalterliche Gräberfelder im Kanton Basel-Stadt; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0300/0800
Münsterhügel im Frühmittelalter; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0300/0800

3XX

Die Romanisierung bedeutete nicht nur einen Kulturwandel im Hauptort der Kolonie, sondern auch im Umland. Die ausserordentlich gut erhaltenen Befunde der Thermenanlage von Badenweiler zeigen die Abfolge der einst unterschiedlich temperierten Badebecken.
01XX/03XX
Das Halbrund in der Umfassungsmauer legt nahe, dass zum Heiligtum ein kleines Theater gehörte. Sakrale Anlagen dieser Art sind auch an anderen Orten nachweisbar. In Augusta Raurica bildeten zum Beispiel das Theater und der Schönbühltempel einen solchen Komplex. Schriftliche Quellen lassen vermuten, dass vom Tempel zum Theater Prozessionen, verbunden mit Opferhandlungen, durchgeführt wurden.
02XX/03XX

275

Siedlungslandschaft im Umfeld des Kastells Kaiseraugst gemäss dem aktuellen Forschungsstand. Kartiert sind die bekannten Fundstellen des späten 3. und 4. Jahrhunderts n. Chr.
0275~/0400
Siedlungslandschaft im Umfeld des Kastells Kaiseraugst gemäss dem aktuellen Forschungsstand. Kartiert sind die bekannten Fundstellen des späten 3. und 4. Jahrhunderts n. Chr.
0275~/0400
Fundstellen des späten 3. und 4. Jahrhunderts n. Chr.; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0275~/0400

274

Territoriale Entwicklung des Gallischen Sonderreichs zwischen 260 und 274 n. Chr. Im Sommer 260 n. Chr. rebellierten Soldaten gegen Kaiser Gallienus und erhoben ihren General Postumus zum Gegenkaiser. Das Gallische Sonderreich erstreckte sich anfangs von Spanien bis zu den Britischen Inseln. Nur vierzehn Jahre später besiegte Kaiser Aurelian die Usurpatoren und behauptete die Macht Roms.
0260/0274
Territoriale Entwicklung des Gallischen Sonderreichs zwischen 260 und 274 n. Chr. Im Sommer 260 n. Chr. rebellierten Soldaten gegen Kaiser Gallienus und erhoben ihren General Postumus zum Gegenkaiser. Das Gallische Sonderreich erstreckte sich anfangs von Spanien bis zu den Britischen Inseln. Nur vierzehn Jahre später besiegte Kaiser Aurelian die Usurpatoren und behauptete die Macht Roms.
0260/0274
Gallisches Sonderreich zwischen 260 und 274 n. Chr.; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0260/0274
Provinznamen im Gallischen Sonderreich; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0260/0274
Limes im Gallischen Sondereich; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0260/0274
Wichtige Orte im Gallischen Sonderreich
0260/0274

260

Territoriale Entwicklung des Gallischen Sonderreichs zwischen 260 und 274 n. Chr. Im Sommer 260 n. Chr. rebellierten Soldaten gegen Kaiser Gallienus und erhoben ihren General Postumus zum Gegenkaiser. Das Gallische Sonderreich erstreckte sich anfangs von Spanien bis zu den Britischen Inseln. Nur vierzehn Jahre später besiegte Kaiser Aurelian die Usurpatoren und behauptete die Macht Roms.
0260/0274
Territoriale Entwicklung des Gallischen Sonderreichs zwischen 260 und 274 n. Chr. Im Sommer 260 n. Chr. rebellierten Soldaten gegen Kaiser Gallienus und erhoben ihren General Postumus zum Gegenkaiser. Das Gallische Sonderreich erstreckte sich anfangs von Spanien bis zu den Britischen Inseln. Nur vierzehn Jahre später besiegte Kaiser Aurelian die Usurpatoren und behauptete die Macht Roms.
0260/0274
Gallisches Sonderreich zwischen 260 und 274 n. Chr.; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0260/0274
Provinznamen im Gallischen Sonderreich; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0260/0274
Limes im Gallischen Sondereich; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0260/0274
Wichtige Orte im Gallischen Sonderreich
0260/0274

2XX

Im Umkreis der Strassenverzweigung südöstlich des Münsterhügels stehen hauptsächlich in Fachwerkbauweise errichtete Gebäude mit angrenzenden Gärten und Hinterhöfen. Links im Bild liegt einer der Gräberbezirke an der Peripherie
02XX
Mit Bildern verzierte Terra Sigillata-Gefässe gehörten zum feinen Tafelgeschirr gallo-römischer Haushalte. Dieses Exemplar stammt aus der Töpferei des Verecundus, die im 2. Jahrhundert n. Chr. im elsässischen Ittenweiler (Dép. Bas-Rhin) produzierte. Es wurde 1992 bei Ausgrabungen im römischen vicus gefunden (Rittergasse 29).
02XX
Das Halbrund in der Umfassungsmauer legt nahe, dass zum Heiligtum ein kleines Theater gehörte. Sakrale Anlagen dieser Art sind auch an anderen Orten nachweisbar. In Augusta Raurica bildeten zum Beispiel das Theater und der Schönbühltempel einen solchen Komplex. Schriftliche Quellen lassen vermuten, dass vom Tempel zum Theater Prozessionen, verbunden mit Opferhandlungen, durchgeführt wurden.
02XX/03XX

100

Die weitläufige Axialhofvilla bestand aus der pars urbana (Herrenhaus) und der pars rustica (Wirtschaftsgebäude). Die Gebäude gruppierten sich axial, das heisst entlang einer Achse, um einen zentralen Wirtschaftshof und Garten. Die luxuriöse Ausstattung des Gutshofes umfasste ein Bad, Brunnen aus Carrara Marmor, Fussbodenheizungen, Wandmalereien und Mosaiken.
0100/0350

1XX

Frühkaiserzeitliche stili (Schreibgriffel) aus Knochen und Steinplättchen, die vermutlich zum Anspitzen dienten, Basel-Münsterhügel.
01XX
Der Militärdolch, der Honigtopf, das vollständige Skelett eines Hundewelpen sowie die Unterkiefer von vier weiteren Welpen könnten im Rahmen einer rituellen Handlung (Blutopfer?) in einer Grube niedergelegt worden sein. Die Grube wurde bei Ausgrabungen 1974 im Münster entdeckt.
01XX
Die Romanisierung bedeutete nicht nur einen Kulturwandel im Hauptort der Kolonie, sondern auch im Umland. Die ausserordentlich gut erhaltenen Befunde der Thermenanlage von Badenweiler zeigen die Abfolge der einst unterschiedlich temperierten Badebecken.
01XX/03XX

30

Es handelt sich um Tafelgeschirr aus Terra Sigillata (Durchmesser Teller: 14 cm), einer Keramik von sehr hoher Qualität. In den Schälchen wurden Saucen aufgetragen, in die klein geschnittene Speisen getunkt wurden. Die Krüge (Höhe des linken Krugs: 22 cm) gehören zum Trinkgeschirr. Mit ihnen wurden Wasser und Bier sowie Wein ausgeschenkt, den man zum Essen häufig mit Honig vermischte.
-0010/0030

20

Der Gepäckanhänger kennzeichnete den Besitz eines römischen Soldaten, den die Inschrift nennt: T.TORI. Dies bedeutet entweder ‹Einheit des Torius› oder ‹Titus Torius›. Es handelt sich um den ersten namentlich bekannten Bewohner im Stadtgebiet des heutigen Basel.
-0020/0020

10

Die obere Rekonstruktion zeigt einen Ausschnitt des oppidum auf dem Münsterhügel, die untere Zeichnung einen Ausschnitt der Siedlung zur Zeit von Kaiser Augustus. Damals wurden die spätlatènezeitlichen Häuser allmählich durch römische Neubauten ersetzt. Der Blick geht jeweils vom Münsterplatz Richtung Augustinergasse.
-0080/0010~
Die obere Rekonstruktion zeigt einen Ausschnitt des oppidum auf dem Münsterhügel, die untere Zeichnung einen Ausschnitt der Siedlung zur Zeit von Kaiser Augustus. Damals wurden die spätlatènezeitlichen Häuser allmählich durch römische Neubauten ersetzt. Der Blick geht jeweils vom Münsterplatz Richtung Augustinergasse
-0080/0010~

0

Anhand der Beschreibungen antiker Autoren lassen sich Siedlungsgebiete der keltischen Gemeinschaften (civitates) ungefähr rekonstruieren. In der Region Basel siedelten die Rauriker (Rauraci) im rechtsrheinischen Gebiet, nordöstlich
davon wird die von Ptolemaios überlieferte ‹Helvetiereinöde› verortet. Die bekannteste Quelle sind Caesars Berichte zum Gallischen Krieg.
-0100/0000
Siedlungslandschaft im Einflussgebiet der Colonia Augusta Raurica gemäss dem aktuellen Forschungsstand. Kartiert sind die bekannten Fundstellen des 1. bis 3. Jahrhunderts n. Chr.
0000/0300
Siedlungslandschaft im Einflussgebiet der Colonia Augusta Raurica gemäss dem aktuellen Forschungsstand. Kartiert sind die bekannten Fundstellen des 1. bis 3. Jahrhunderts n. Chr.
0000/0300
Bekannte Fundstellen des 1. bis 3. Jahrhunderts n. Chr.; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0000/0300
Verkehrswege der römischen Kaiserzeit und Spätantike im Umland von Basel; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
0000/0400

10 v. u. Z.

Der Riemenbeschlag und der Anhänger aus Bronze gehörten zum Pferdegeschirr, welches das römische Militär in augusteischer Zeit verwendete.
-0030/-0010
Es handelt sich um Tafelgeschirr aus Terra Sigillata (Durchmesser Teller: 14 cm), einer Keramik von sehr hoher Qualität. In den Schälchen wurden Saucen aufgetragen, in die klein geschnittene Speisen getunkt wurden. Die Krüge (Höhe des linken Krugs: 22 cm) gehören zum Trinkgeschirr. Mit ihnen wurden Wasser und Bier sowie Wein ausgeschenkt, den man zum Essen häufig mit Honig vermischte.
-0010/0030

15 v. u. Z.

Das von Weitem sichtbare Tumulusgrab widerspiegelt das Selbstverständnis und Repräsentationsbedürfnis der römischen Führungsschicht.
-0015
Das Grabmal ist noch heute auf Cap Gaëta, südlich von Rom, zu besichtigen (vgl. S.141). Auf der Grabinschrift steht unter anderem, dass er in Gallien die Kolonien Lugudunum (das heutige Lyon) und Raurica (auf dem Gebiet von Basel oder Augst/ Kaiseraugst) gegründet hat.
-0015

20 v. u. Z.

Der Gepäckanhänger kennzeichnete den Besitz eines römischen Soldaten, den die Inschrift nennt: T.TORI. Dies bedeutet entweder ‹Einheit des Torius› oder ‹Titus Torius›. Es handelt sich um den ersten namentlich bekannten Bewohner im Stadtgebiet des heutigen Basel.
-0020/0020

30 v. u. Z.

Der Riemenbeschlag und der Anhänger aus Bronze gehörten zum Pferdegeschirr, welches das römische Militär in augusteischer Zeit verwendete.
-0030/-0010

48 v. u. Z.

Den Denar (Silbermünze) liess Caesar 49–48 v. Chr. prägen. Er wurde 1999
bei einer Ausgrabung anlässlich des Erweiterungsbaus für das Antikenmuseum gefunden. Der Elefant wird gelegentlich als Metapher für Caesars Stärke und Gutmütigkeit interpretiert. Auf der Rückseite sind liturgische Gerätschaften römischer Priester zu sehen.
-0049/-0048

49 v. u. Z.

Den Denar (Silbermünze) liess Caesar 49–48 v. Chr. prägen. Er wurde 1999
bei einer Ausgrabung anlässlich des Erweiterungsbaus für das Antikenmuseum gefunden. Der Elefant wird gelegentlich als Metapher für Caesars Stärke und Gutmütigkeit interpretiert. Auf der Rückseite sind liturgische Gerätschaften römischer Priester zu sehen.
-0049/-0048

50 v. u. Z.

In römischer Zeit sollte der Phallus zur Abwehr des ‹bösen Blicks› und als Glücksbringer dienen. Solche Anhänger wurden häufig von Kindern getragen und von Soldaten ihren Pferden umgehängt.
-0080/-0050

80 v. u. Z.

Durch das Auswaschen (Schlämmen) von Sedimentproben können kleinste Funde geborgen und anschliessend von Archäozoolog:innen und Archäobotaniker:innen bestimmt werden. Dazu zählen etwa Fischknochen und verkohlte Getreidekörner (unten rechts).
-0150/-0080
Die Bestattungsformen in der jüngeren Latènezeit waren sehr facettenreich. Neben Körperbestattungen in den Gräberfeldern kamen in der Siedlung regelmässig auch menschliche Knochen zum Vorschein. Selten fanden sich Bestattungen in Siedlungsgruben wie die hier rekonstruierte Bestattung zweier Männer. Ihnen waren unter anderem eine Geldbörse und ein Münzstempel mitgegeben worden. Beide Individuen zeigen Spuren vermutlich tödlicher Gewalt.
-0150/-0080
In römischer Zeit sollte der Phallus zur Abwehr des ‹bösen Blicks› und als Glücksbringer dienen. Solche Anhänger wurden häufig von Kindern getragen und von Soldaten ihren Pferden umgehängt.
-0080/-0050
Die obere Rekonstruktion zeigt einen Ausschnitt des oppidum auf dem Münsterhügel, die untere Zeichnung einen Ausschnitt der Siedlung zur Zeit von Kaiser Augustus. Damals wurden die spätlatènezeitlichen Häuser allmählich durch römische Neubauten ersetzt. Der Blick geht jeweils vom Münsterplatz Richtung Augustinergasse.
-0080/0010~
Die obere Rekonstruktion zeigt einen Ausschnitt des oppidum auf dem Münsterhügel, die untere Zeichnung einen Ausschnitt der Siedlung zur Zeit von Kaiser Augustus. Damals wurden die spätlatènezeitlichen Häuser allmählich durch römische Neubauten ersetzt. Der Blick geht jeweils vom Münsterplatz Richtung Augustinergasse
-0080/0010~

90 v. u. Z.

Die häufigsten Münztypen sind die sogenannten Sequaner-, Leuker- und Remerpotins sowie Keletedou-Quinare (obere beide Reihen). Weitere Typen zeigen eine starke wirtschaftliche und gesellschaftliche Verbundenheit innerhalb der Region am südlichen Oberrhein (untere beide Reihen): Philippou-Imitationen des Typs Radstater, Obole des Typs Basel-Gasfabrik, Potinmünzen des Zürcher Typs. Dazu zählen auch die hier nicht abgebildeten Lingonenpotins des Typs Januskopf
-0170/-0090
Das Bild zeigt, wie man sich das Leben in der Siedlung vorstellen kann: Die Häuser aus Holz und Lehm hatten Dächer aus organischen Materialien wie Schindeln oder Stroh. Zwischen ihnen befanden sich Gärten und Tierpferche. In grossen Gruben wurden Vorräte wie Getreide eingelagert. Gräben begrenzten die Areale, künstliche Kanäle führten aber auch fliessendes Wasser zu.
-0170/-0090
Unter den Glasschmuckfragmenten aus der Siedlung Basel-Gasfabrik fanden sich kleine Ringperlen, die beispielsweise an Halsketten getragen wurden. Auch Armringe waren sehr beliebt. Im durchscheinenden Licht werden die leuchtenden Farbtöne wie Blau, Purpur, Gelb und Grün sowie die unterschiedlichen Verzierungen sichtbar.
-0170/-0090
Polituren und Abnutzungsspuren auf der Unterseite zahlreicher Rinderunterkiefer aus der Siedlung Basel-Gasfabrik zeigen, dass diese Knochen möglicherweise als Kufen verwendet wurden, ähnlich wie es oben auf dem Gemälde von Pieter Brueghel dem Jüngeren zu sehen ist. Solche Schlitten könnten für den Transport kleiner Lasten über kurze Distanzen gedient haben.
-0170/-0090
Die Durchlochung zeigt, dass Fleisch zum Räuchern aufgehängt wurde, um es haltbar zu machen.
-0170/-0090
Eisenmesser sind aus der Siedlung Basel-Gasfabrik in unterschiedlicher Form und Grösse bekannt. Sie dienten nicht ausschliesslich als Essbesteck, sondern stellten ein wichtiges Allzweckgerät dar. Die komplett erhaltenen Messer deuten auf eine bewusste Niederlegung und möglicherweise auf eine symbolische Bedeutung in rituellen Kontexten hin.
-0170/-0090
Der Ring aus Eisen stammt aus einer italischen Werkstatt. Über einer Goldfolie ist eine Glasgemme mit eingraviertem Krustentier gefasst. Im mediterranen Raum wurden derartige Ringe zum Versiegeln von Briefen verwendet.
-0170/-0090

100 v. u. Z.

Anhand der Beschreibungen antiker Autoren lassen sich Siedlungsgebiete der keltischen Gemeinschaften (civitates) ungefähr rekonstruieren. In der Region Basel siedelten die Rauriker (Rauraci) im rechtsrheinischen Gebiet, nordöstlich
davon wird die von Ptolemaios überlieferte ‹Helvetiereinöde› verortet. Die bekannteste Quelle sind Caesars Berichte zum Gallischen Krieg.
-0100/0000
Fibeln dienten zum Verschliessen der Kleidung. Sie waren starken Modeströmungen unterworfen, sodass sie sich anhand ihrer Form gut datieren lassen. Aus Basel sind sowohl Exemplare aus der Hallstatt- und Frühlatènezeit (oben) als auch aus der Spätlatènezeit (unten) bekannt (je An- und Aufsicht). Die beiden kleineren Beispiele in der unteren Reihe stammen aus dem oppidum auf dem Münsterhügel
-0500/-0100
Fundstellen zum oppidum auf dem Münsterhügel (1. Jahrhundert v. Chr.).
-0100~
Fundstellen zum oppidum auf dem Münsterhügel (1. Jahrhundert v. Chr.). Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100~
In die keltischen Zentralsiedlungen eingeführte Waren wie Wein von der tyrrhenischen Küste, der in Amphoren transportiert wurde, zeugen vom weitreichenden Handel in der jüngeren Latènezeit.
-0200/-0100
Der Schatz wurde 1883 zufällig nördlich von Basel-Gasfabrik entdeckt. Vermutlich hatte er einst ein Gesamtgewicht von über einem Kilogramm. Viele der Stücke wurden eingeschmolzen oder sind verschollen. Erhalten geblieben sind Teile vonzwei Torques (Halsringen), mehrere Drahtringe und mindestens 67 Goldmünzen.
-0100~
Das Imperium Romanum in caesarischer Zeit (oben) sowie zur mittleren Kaiserzeit (unten). In der mittleren Kaiserzeit erreichte das Imperium Romanum seine grösste Ausdehnung.
-0100/0300
Das Imperium Romanum in caesarischer Zeit (oben) sowie zur mittleren Kaiserzeit (unten). In der mittleren Kaiserzeit erreichte das Imperium Romanum seine grösste Ausdehnung.
-0100/0300
Das Imperium Romanum in caesarischer Zeit (oben) sowie zur mittleren Kaiserzeit (unten). In der mittleren Kaiserzeit erreichte das Imperium Romanum seine grösste Ausdehnung.
-0100/0300
Ausdehnung des Imperium Romanum zu caesarischer Zeit; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100/0300
Provinznamen caesarischer Zeit; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100/0300
Ausdehnung des Imperium Romanum zur mittleren Kaiserzeit; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100/0300
Provinznamen mittlere Kaiserzeit; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100/0300
Provinz Germania Superior; Koordinatensystem: EPSG:4326 - WGS 84
-0100/0300

1XX v. u. Z.

Die spätlatènezeitliche Siedlung auf dem Münsterhügel gilt trotz ihrer geringen Grösse aufgrund ihrer monumentalen Befestigungsanlage als oppidum. Der murus Gallicus wurde aus Holz, Erde und Stein errichtet und besass einen vorgelagerten Graben. Die breite Strasse führte über eine Brücke durch das Zangentor in die Siedlung hinein. Das Aussehen der dahinterliegenden Bebauung ist nur punktuell bekannt und entsprechend ergänzt
-01XX
Die spätlatènezeitliche Siedlung auf dem Münsterhügel gilt trotz ihrer geringen Grösse aufgrund ihrer monumentalen Befestigungsanlage als oppidum. Der murus Gallicus wurde aus Holz, Erde und Stein errichtet und besass einen vorgelagerten Graben. Die breite Strasse führte über eine Brücke durch das Zangentor in die Siedlung hinein. Das Aussehen der dahinterliegenden Bebauung ist nur punktuell bekannt und entsprechend ergänzt
-01XX
Eine von zwei Pferdeniederlegungen, die 2008 im heutigen Innenhof des Museums der Kulturen gefunden wurden. Der Körper des Pferdes wurde an den Rand einer flachen Grube angelehnt, der Kopf abgetrennt und in einer kleineren, unmittelbar anschliessenden Vertiefung abgelegt.
-01XX

150 v. u. Z.

Durch das Auswaschen (Schlämmen) von Sedimentproben können kleinste Funde geborgen und anschliessend von Archäozoolog:innen und Archäobotaniker:innen bestimmt werden. Dazu zählen etwa Fischknochen und verkohlte Getreidekörner (unten rechts).
-0150/-0080
Die Bestattungsformen in der jüngeren Latènezeit waren sehr facettenreich. Neben Körperbestattungen in den Gräberfeldern kamen in der Siedlung regelmässig auch menschliche Knochen zum Vorschein. Selten fanden sich Bestattungen in Siedlungsgruben wie die hier rekonstruierte Bestattung zweier Männer. Ihnen waren unter anderem eine Geldbörse und ein Münzstempel mitgegeben worden. Beide Individuen zeigen Spuren vermutlich tödlicher Gewalt.
-0150/-0080

170 v. u. Z.

Die häufigsten Münztypen sind die sogenannten Sequaner-, Leuker- und Remerpotins sowie Keletedou-Quinare (obere beide Reihen). Weitere Typen zeigen eine starke wirtschaftliche und gesellschaftliche Verbundenheit innerhalb der Region am südlichen Oberrhein (untere beide Reihen): Philippou-Imitationen des Typs Radstater, Obole des Typs Basel-Gasfabrik, Potinmünzen des Zürcher Typs. Dazu zählen auch die hier nicht abgebildeten Lingonenpotins des Typs Januskopf
-0170/-0090
Das Bild zeigt, wie man sich das Leben in der Siedlung vorstellen kann: Die Häuser aus Holz und Lehm hatten Dächer aus organischen Materialien wie Schindeln oder Stroh. Zwischen ihnen befanden sich Gärten und Tierpferche. In grossen Gruben wurden Vorräte wie Getreide eingelagert. Gräben begrenzten die Areale, künstliche Kanäle führten aber auch fliessendes Wasser zu.
-0170/-0090
Unter den Glasschmuckfragmenten aus der Siedlung Basel-Gasfabrik fanden sich kleine Ringperlen, die beispielsweise an Halsketten getragen wurden. Auch Armringe waren sehr beliebt. Im durchscheinenden Licht werden die leuchtenden Farbtöne wie Blau, Purpur, Gelb und Grün sowie die unterschiedlichen Verzierungen sichtbar.
-0170/-0090
Polituren und Abnutzungsspuren auf der Unterseite zahlreicher Rinderunterkiefer aus der Siedlung Basel-Gasfabrik zeigen, dass diese Knochen möglicherweise als Kufen verwendet wurden, ähnlich wie es oben auf dem Gemälde von Pieter Brueghel dem Jüngeren zu sehen ist. Solche Schlitten könnten für den Transport kleiner Lasten über kurze Distanzen gedient haben.
-0170/-0090
Die Durchlochung zeigt, dass Fleisch zum Räuchern aufgehängt wurde, um es haltbar zu machen.
-0170/-0090
Eisenmesser sind aus der Siedlung Basel-Gasfabrik in unterschiedlicher Form und Grösse bekannt. Sie dienten nicht ausschliesslich als Essbesteck, sondern stellten ein wichtiges Allzweckgerät dar. Die komplett erhaltenen Messer deuten auf eine bewusste Niederlegung und möglicherweise auf eine symbolische Bedeutung in rituellen Kontexten hin.
-0170/-0090
Der Ring aus Eisen stammt aus einer italischen Werkstatt. Über einer Goldfolie ist eine Glasgemme mit eingraviertem Krustentier gefasst. Im mediterranen Raum wurden derartige Ringe zum Versiegeln von Briefen verwendet.
-0170/-0090

200 v. u. Z.

In die keltischen Zentralsiedlungen eingeführte Waren wie Wein von der tyrrhenischen Küste, der in Amphoren transportiert wurde, zeugen vom weitreichenden Handel in der jüngeren Latènezeit.
-0200/-0100
Das Kind hat eine Meningitis (Hirnhautentzündung) um mindestens zwei Jahre überlebt. Die unterschiedlich entwickelten Beine weisen zudem auf Poliomyelitis (Kinderlähmung) hin.
-0250/-0200

2XX v. u. Z.

38 Siedlungen im Gebiet des südlichen Oberrheingrabens bis zum Hochrhein. Auf der linken Karte sind die Fundstellen eingetragen, die aus der gleichen Zeit wie die Zentralsiedlung Basel-Gasfabrik stammen (2. Jahrhundert v. Chr.)
-02XX
38 Siedlungen im Gebiet des südlichen Oberrheingrabens bis zum Hochrhein. Auf der linken Karte sind die Fundstellen eingetragen, die aus der gleichen Zeit wie die Zentralsiedlung Basel-Gasfabrik stammen (2. Jahrhundert v. Chr.)
-02XX

250 v. u. Z.

Das Kind hat eine Meningitis (Hirnhautentzündung) um mindestens zwei Jahre überlebt. Die unterschiedlich entwickelten Beine weisen zudem auf Poliomyelitis (Kinderlähmung) hin.
-0250/-0200

260 v. u. Z.

Ringschmuck aus Buntmetall und Sapropelit aus der frühlatènezeitlichen Körperbestattung einer Frau an der Grenzacherstrasse
-0320/-0260

300 v. u. Z.

Neben einer Lanzenspitze und einer Fibel enthielt die Bestattung ein Schwert, das noch in der Scheide steckte
-0300

320 v. u. Z.

Ringschmuck aus Buntmetall und Sapropelit aus der frühlatènezeitlichen Körperbestattung einer Frau an der Grenzacherstrasse
-0320/-0260

4XX v. u. Z.

Doppeläxte wie diese vom Hafenbecken 2 dienten in der Jungsteinzeit als Waffe. Der 120 Zentimeter lange, mit einem Birkenrindenband umwickelte Eschenholm ist nach einem Originalfund von Cham-Eslen ergänzt.
-04XX

500 v. u. Z.

Fibeln dienten zum Verschliessen der Kleidung. Sie waren starken Modeströmungen unterworfen, sodass sie sich anhand ihrer Form gut datieren lassen. Aus Basel sind sowohl Exemplare aus der Hallstatt- und Frühlatènezeit (oben) als auch aus der Spätlatènezeit (unten) bekannt (je An- und Aufsicht). Die beiden kleineren Beispiele in der unteren Reihe stammen aus dem oppidum auf dem Münsterhügel
-0500/-0100

509 v. u. Z.

Der Metallbeschlag beziehungsweise das Ortband stammt vom unteren Abschluss einer Gladiusscheide. Schwerter dieses Typs gehörten in spätrepublikanischer Zeit zur Standardbewaffnung der römischen Armee.
-0753/-0509
Der Metallbeschlag beziehungsweise das Ortband stammt vom unteren Abschluss einer Gladiusscheide. Schwerter dieses Typs gehörten in spätrepublikanischer Zeit zur Standardbewaffnung der römischen Armee.
-0753/-0509
In römischer Zeit gab es verschiedene Bautechniken für Fachwerkbauten aus Holz: a) Pfostenbauweise mit Pfosten in einer Pfostengrube, b) Pfostenbauweise mit eng gesetzten Pfosten in einem Graben, c) Schwellbalken mit eingezapften Ständern.
-0753/-0509
Bei Ausgrabungen im Basler Münster wurde 1974 über der spätlatènezeitlichen Strasse die Abbruchschicht nachgewiesen, in der sich Spuren der Balkengräben für die Substruktion der augusteischen Strasse erhalten hatten.
-0753/-0509

6XX v. u. Z.

Unter dem monumentalen Grabhügel, der sich noch heute im Gelände abzeichnet, dürfte eine zentrale Bestattung gelegen haben, die archäologisch aber nicht gefasst werden konnte. Dafür wurden bei den Ausgrabungen elf Nachbestattungen entdeckt, die später in den Hügel eingetieft worden waren
-06XX

753 v. u. Z.

Der Metallbeschlag beziehungsweise das Ortband stammt vom unteren Abschluss einer Gladiusscheide. Schwerter dieses Typs gehörten in spätrepublikanischer Zeit zur Standardbewaffnung der römischen Armee.
-0753/-0509
Der Metallbeschlag beziehungsweise das Ortband stammt vom unteren Abschluss einer Gladiusscheide. Schwerter dieses Typs gehörten in spätrepublikanischer Zeit zur Standardbewaffnung der römischen Armee.
-0753/-0509
In römischer Zeit gab es verschiedene Bautechniken für Fachwerkbauten aus Holz: a) Pfostenbauweise mit Pfosten in einer Pfostengrube, b) Pfostenbauweise mit eng gesetzten Pfosten in einem Graben, c) Schwellbalken mit eingezapften Ständern.
-0753/-0509
Bei Ausgrabungen im Basler Münster wurde 1974 über der spätlatènezeitlichen Strasse die Abbruchschicht nachgewiesen, in der sich Spuren der Balkengräben für die Substruktion der augusteischen Strasse erhalten hatten.
-0753/-0509
Vor dem Kunstmuseum konnten in den Jahren 2018–2021 Reste der römischen Siedlung freigelegt werden. Ein dort gefundenes Skelett zeugt vom römischen Brauch, verstorbene Säuglinge beim Wohnhaus zu bestatten.
-0753/0476

800 v. u. Z.

Das Messer wurde in der spätbronzezeitlichen Siedlungsschicht von Basel Gasfabrik gefunden. Es besitzt eine für die diese Zeit typische Form. Der als Menschenkopf ausgestaltete Griffknauf ist jedoch in der Schweiz einzigartig. In Südskandinavien und Norddeutschland sind vergleichbare Stücke häufig gefunden worden. Das Objekt dürfte als Handelsware über den Rhein nach Basel gelangt sein.
-0900/-0800
Die erste befestigte Siedlung Basels befand sich auf dem Martinskirchsporn. Die natürliche Lage bot Schutz gegen Osten, Westen und Norden, im Süden sicherten zwei Gräben und ein Wall mit Palisade den Ort.
-0800

900 v. u. Z.

Das Messer wurde in der spätbronzezeitlichen Siedlungsschicht von Basel Gasfabrik gefunden. Es besitzt eine für die diese Zeit typische Form. Der als Menschenkopf ausgestaltete Griffknauf ist jedoch in der Schweiz einzigartig. In Südskandinavien und Norddeutschland sind vergleichbare Stücke häufig gefunden worden. Das Objekt dürfte als Handelsware über den Rhein nach Basel gelangt sein.
-0900/-0800

9XX v. u. Z.

Bereits 1858 wurde das bronzezeitliche Depot beim heutigen Bahnhof SBB gefunden. In zwei Keramikgefässen waren Beile, Sicheln, Lanzenspitzen, Arm- und Beinringe vermutlich rituell niedergelegt worden.
-09XX

1300 v. u. Z.

Beide Gefässe wurden 2018 in der Siedlung Riehen-Haselrain entdeckt. Das Vorratsgefäss war neben einem  Gebäude eingegraben. Die Haube, die zum Backen oder Warmhalten von Speisen diente, hatte man sorgsam in einer Grube mit weiteren Keramikbruchstücken deponiert.
-1300
Beide Gefässe wurden 2018 in der Siedlung Riehen-Haselrain entdeckt. Das Vorratsgefäss war neben einem  Gebäude eingegraben. Die Haube, die zum Backen oder Warmhalten von Speisen diente, hatte man sorgsam in einer Grube mit weiteren Keramikbruchstücken deponiert.
-1300

2300 v. u. Z.

Die Armschutzplatte aus schieferartigem Gestein wurde 1938 in einem rund 4300 Jahre alten Grab auf dem Gebiet des heutigen Friedhofs am Hörnli entdeckt. Sie diente zum Schutz der Innenseite des Unterarms beim Bogenschiessen.
-2300

5000 v. u. Z.

Mit der Neolithisierung kam die Landwirtschaft aus Südwestasien nach Europa. Auch an den Lösshängen von Riehen oder auf dem Bruderholz dürften Tiere geweidet haben.
-5000

5500 v. u. Z.

Der jungsteinzeitliche Meissel von Liestal-Schleifenberg wurde zusammen mit einer Scherbe der La Hoguette-Keramik gefunden, die von einem ähnlichen Gefäss stammen könnte wie das abgebildete von Dautenheim bei Alzey (D).
-5500

7500 v. u. Z.

Auf der Flur Rütihard bei Muttenz wurden zahlreiche kleine Silexgeräte gefunden, die auf ein Jagdlager aus dem Mesolithikum hindeuten.
-7500
Aus Feuerstein fertigten die Menschen des Mesolithikums Geschossspitzen an, die sie in Holz- und Geweihschäften fixierten. Die Mikrolithen wurden um 7500 v. Chr. in einem Jagdlager auf der Flur Rütihard bei Muttenz liegen gelassen.
-7500

12500 v. u. Z.

Die Kalksteine sind vermutlich in rituellem Zusammenhang einseitig, teilweise auch beidseitig, streifenartig mit Hämatit, einem eisenhaltigen Mineral,rot bemalt worden.
Y-12500

20000 v. u. Z.

Während der letzten Vergletscherung vor 20 000 Jahren führte der Rhein viel mehr Wasser und Geschiebe als heute. Er bildete ein dynamisches, verästeltes Flusssystem (braided river system) in einer weiten Schotterebene. Eine karge Kältesteppe mit Zwergsträuchern und Krautvegetation prägte die Region. Die für Basel charakteristische Topografie (Niederterrassen) bildete sich erst viel später aus.
Y-20000

30000 v. u. Z.

Das spitz zugeschlagene Werkzeug aus einem Quarzitgeröll wurde vom Archäologen Ingmar M.Braun auf einem Feld bei Bettingen gefunden. Neandertaler benutzten derartige Werkzeuge für mannigfaltige Arbeiten wie zum Beispiel das Spalten von Knochen.
Y-270000/Y-30000

48000 v. u. Z.

Im späteren Mittelpaläolithikum herrschten in der Region Basel ähnliche Umweltbedingungen wie heute in Alaska: Höhlenhyänen, Mammute, Riesenhirsche und grosse Wildtierherden durchstreiften die Landschaft am mäandrierenden Rhein. Neandertaler machten Jagd auf diese Tiere.
Y-48000

270000 v. u. Z.

Das spitz zugeschlagene Werkzeug aus einem Quarzitgeröll wurde vom Archäologen Ingmar M.Braun auf einem Feld bei Bettingen gefunden. Neandertaler benutzten derartige Werkzeuge für mannigfaltige Arbeiten wie zum Beispiel das Spalten von Knochen.
Y-270000/Y-30000